Internet-Verwaltung
ICANN soll zunächst weiter unter US-Aufsicht bleiben
Das amerikanische Handelsministerium wolle die entsprechende Vereinbarung bis Ende 2016 verlängern, schrieb der zuständige Regierungsbeamte Lawrence Strickling in einem Blogeintrag in der Nacht zum Dienstag. Die US-Regierung hatte im März 2014 angekündigt, ihre Aufsichtsfunktion zum Ablauf des aktuellen Vertrags aufzugeben. Der ICANN war es jedoch nicht gelungen, rechtzeitig eine Nachfolgelösung auf die Beine zu stellen. Gesucht wird ein ausgewogenes Modell, das die Öffentlichkeit einbindet und Staaten keine Kontrolle über das Internet gibt.
Die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) verwaltet unter anderem das System der Domain-Endungen wie .com und stand zuletzt auch in der Kritik wegen der Einführung zahlreicher neuer Endungen wie Städtenamen. Das US-Handelsministerium hatte die Aufsicht über die ICANN seit deren Gründung 1998. Es hält sich die Option auf eine weitere Verlängerung von drei Jahren offen.
Fadi Chehadé, Chef der ICANN, hatte kürzlich seinen Rückzug angekündigt. Er will im kommenden März in die freie Wirtschaft wechseln. (dpa/tc)