Österreicher nicht reif für Osram
IG Metall lehnt Osram-Übernahme durch AMS ab
"Auf Basis der uns bis heute vorliegenden Fakten lehnt die IG Metall eine Übernahme von OsramOsram durch AMS weiter klar ab", erklärte eine Sprecherin der Gewerkschaft am Montag. Die IG Metall bezweifle, dass AMS ausreichend Erfahrung habe, um die Komplexität des angeschlagenen Münchner Leuchtenherstellers vollständig zu durchdringen. Zudem müsse sich der Wiener Sensorhersteller für die Übernahme hoch verschulden. Das sei riskant. Top-500-Firmenprofil für Osram
Ein weiterer Kritikpunkt: Wie die von AMS erwarteten Synergien einer Übernahme - 300 Millionen Euro jährlich - entstehen sollen, sei der IG Metall nicht klar. Dazu habe man bisher nur "äußerst rudimentäre Informationen erhalten". In dem Statement der Gewerkschaft heißt es: "Wir haben den Eindruck, dass hier leichtfertig mit der Zukunft beider Unternehmen gezockt wird."
Angebote unter 40 Euro je Aktie
AMS will Osram für inzwischen 38,50 Euro je Aktie oder insgesamt 4,2 Milliarden Euro komplett übernehmen und die beiden Unternehmen dann zusammenschließen. Auch zwei US-Finanzinvestoren bieten mit: Bain Capital und Carlyle wollen den Aktionären aber nur 35 Euro je Aktie zahlen - dafür haben sie den Osram-Beschäftigten aber den Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen zugesagt.
Osram-Vorstand und -Aufsichtsrat hatten über Wochen eine Übernahme durch die US-Amerikaner favorisiert. Seit dem verbesserten AMS-Angebot heißt es aus der Osram-Chefetage, man führe mit AMS "konstruktive Gespräche über eine Zusammenschlussvereinbarung". (dpa/rs)