EU-Osterweiterung
Im Osten viel Neues
Die Diskussionen um den Beitritt der neuen EU-Länder sind verebbt, Informationen gibt es nur noch sporadisch. Doch im Hintergrund gehen die Vorbereitungen weiter. Einer Umfrage des Industrie- und Handelskammertags zufolge planen 24 Prozent der deutschen Unternehmen, kommendes Jahr im Ausland zu investieren - und besonders häufig im osteuropäischen Raum.
Der Grund dafür sind die hohen Arbeitskosten und Steuern: Während im Jahr 2000 ein Arbeitsplatz hierzulande durchschnittlich 3556 Euro pro Monat kostete, lagen die Polen bei 672 Euro. In Litauen fielen 402, in Bulgarien sogar nur 196 Euro pro Arbeitsmonat an.
Ein entsprechendes Gefälle zeigt sich auch für die IT-Branche: Kostete ein deutscher Softwareingenieur bei Siemens 2001 pro Stunde 56 Euro, mussten für den ungarischen Siemens-Kollegen nur knapp 30, für den slowakischen gerade 13 Euro bezahlt werden; im Nicht-EU-Land Rumänien sind es sogar nur 9,20 Euro.
Rumänien soll erst 2007 in die EU aufgenommen werden. Doch schon jetzt gehen die ersten Unternehmen an den Start: Die LBS Bayerische Landesbausparkasse in München gründete im Sommer ein Tochterunternehmen in Bukarest, die Erste Bausparkasse; die rumänische Sparkasse C.E.C. ist Minderheitspartner.
Keine kleine Herausforderung für Helmut Blahusch, IT-Leiter der Bausparkasse. Obwohl die Münchener durch die C.E.C. auf eine Grundstruktur zurückgreifen konnten, musste die gesamte IT neu entwickelt werden. Blahuschs Resümee: "Sprachlich war das nicht ganz unkompliziert, aber fachlich lief es wirklich sehr gut."