Editorial aus CIO-Magazin 09/10 2018
"Industrie 4.0" hat ausgedient
Der Begriff verwäscht zunehmend. Zu viele Berater haben ihre Konzepte unter dem Label "Industrie 4.0Industrie 4.0" verkauft. Mittlerweile zielt das Etikett in so viele Richtungen, dass keiner mehr weiß, worüber wir eigentlich reden. Der Terminus ist genauso breiig geworden wie "DigitalisierungDigitalisierung". Alle finden das wichtig. Kaum einer kann sagen, was gemeint ist. TrumpfTrumpf ist da erfrischend anders. Top-500-Firmenprofil für Trumpf GmbH & Co. KG Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de
Schon als der Begriff aufkam, hat sich der Maschinenbauer in den Diskussionen der acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) mit konkreten Beispielen hervorgetan. Heute steht in Chicago eine "Smart Factory" und macht vor, wie die vierte Generation der Industrialisierung aussieht.
Trumpf hat gemeinsam mit dem FraunhoferFraunhofer IPA (Institut für Produktionstechnik und Automatisierung) gezeigt, dass die größten Hebel im Maschinenbau in digitalen Prozessen und Services liegen - nicht in der Optimierung einzelner Maschinen. Mathias Kammüller von Trumpf nennt sich deshalb auch nicht mehr "Vorstand Werkzeugmaschinen", sondern "Chief Digital Officer" (CDO) - endlich mal ein Beispiel, wo der CDO mehr als eine Eintagsfliege zu sein scheint. Top-500-Firmenprofil für Fraunhofer
Was heißt diese Veränderung nun konkret für die interne IT? Bis 2021 soll der Eigenbetrieb der IT-Infrastruktur von 80 auf 15 Prozent sinken, sagt CIO Thilo Press. Was nach Standard aussieht, können die Dienstleister übernehmen. Die Trumpf-IT konzentriert sich auf künstliche Intelligenz (KI), Product-Information-Management (PIM), Master-Data-Management (MDM) und Robotic Process Automation (RPA). In drei Jahren die eigenen Geräte auf ein Fünftel abzubauen und stattdessen die Mitarbeiter in KI und RPA zu schulen - das heißt echtes Change-Management.
Wie solche Veränderungen zu managen sind, werden wir übrigens auch bei unserer nächsten Veranstaltung der Reihe "Beyond" besprechen. Die schlechte Nachricht vorweg: Pauschale Antworten gibt es zum Thema Change nicht. Vorträge über Veränderung bringen deshalb wenig - besser man diskutiert in Kleingruppen, welche Maßnahmen in welcher Situation helfen. Vom 17. bis zum 19. Oktober ziehen sich dafür 30 IT-Manager in die Werdenfelserei in Garmisch-Partenkirchen zurück. Einzelne Plätze sind noch frei, mehr Informationen und Anmeldungsmöglichkeit finden Sie unter www.beyond.idg.de.
Viel Spaß beim Lesen!