Interim-Management: Flaute bei Projekten
Interim-CIOs: "Das ist schon extrem"
Vier Wochen Urlaub am Stück
Jens Christophers spürt indes eine Veränderung. Der 45-Jährige zählt sich selbst zur "Generation Golf". Gerade die jüngeren Führungskräfte mögen die Flexibilität, die ein Dasein als Interim Manager mit sich bringt. Unter anderem auch den Luxus, mal vier Wochen am Stück urlauben zu können. Das dürfe nicht an Vorurteilen in Vorstandsetagen scheitern, Interim-Manager seien gescheiterte Existenzen. In der Qualitätssicherung sieht Christophers deshalb ein zentrales Problem. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, die Idee einer Zertifizierung erwies sich als nicht umsetzbar. Die Branche versucht sich mittels Markenbildung zu helfen. Seine Sozietät Taskforce sei dabei, sich als Synonym für die gesamte Branche zu etablieren, sagt Christophers - wie einst Roland Berger und McKinsey in der Zunft der Unternehmensberater. Diese ist sowieso eine Art großer Bruder für Interim-Manager - strategische Analytiker die einen, zupackende Umkrempler die anderen.
Peter Rogg weist seine Qualität individuell nach. Erfolgreiche Projekte in den USA, Ungarn, Brasilien und China sprechen für sich. Dabei sind vor allem Fingerspitzengefühl und interkulturelle Kompetenz wichtig. Mal hat man es als Manager auf Zeit mit Mittelständlern zu tun, die ausschließlich breitestes Schwäbisch sprechen. Kurz darauf mit Südamerikanern, denen man bei vielen Abendessen erklären muss, dass man kein eiskalter Sanierer US-amerikanischer Schule ist. "Man muss sich auf Menschen einlassen können", sagt Rogg. Für einen Interim-Manager ist das wohl noch wichtiger, als IT- und Business-Fragen aus dem Effeff zu beherrschen.