Es muss nicht immer Big Data sein

IoT zum Fixpreis realisieren

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Low Data statt Big Data, diesen Ansatz verfolgt die Kölner 1NCE GmbH mit ihrer IoT-Lösung. Mit der Telekom konnte das Unternehmen bereits einen großen Carrier als Kunden gewinnen.
Low Data statt Big Data fordert 1NCE mit Blick auf die Übertragung der IoT-Informationen.
Low Data statt Big Data fordert 1NCE mit Blick auf die Übertragung der IoT-Informationen.
Foto: Zapp2Photo - shutterstock.com

Im Zusammenhang mit IoTIoT oder KI/Machine Learning ist heute Big DataBig Data in fast in aller Munde. Riesige Datenmengen werden gesammelt und zur Weiterverarbeitung oder Analyse in die Cloud transferiert. Doch genauso gibt es viele Anwendungen, die nur wenige Bits und Bytes übertragen müssen, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Etwa GPS-Tracker zum Diebstahlschutz, Smart Meter oder Leckanzeigen, um nur einige Anwendungen zu nennen. Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu Internet of Things auf CIO.de

Low Data statt Big Data

Experten gehen sogar davon aus, dass das Gros der IoT-Apps (etwa 70 bis 80 Prozent) zur Kategorie der Low-Data-Anwendungen gehört. Auf diese Zielgruppe hat sich die 2017 gegründete Kölner 1NCE GmbH spezialisiert. Das Unternehmen vermarktet Funkdienste für IoT-Anwendungen im B2B-Umfeld. Dabei fahren die Kölner zweigleisig: Zum einen wenden sie ich mit einem Prepaid-Mobilfunk-Tarif für IoT-Anwendungen direkt an Business-Kunden, zum anderen adressieren sie die Netzbetreiber mit einem Angebot als IoT-Plattform as a Service (PaaS).

10 Jahre Laufzeit

Die für IoT-Anwendungen konzipierten SIM-Karten von 1NCE haben ein Laufzeit von zehn Jahren.
Die für IoT-Anwendungen konzipierten SIM-Karten von 1NCE haben ein Laufzeit von zehn Jahren.
Foto: Chere - shutterstock.com

Im Fokus stehen dabei langlebige B2B-Anwendungen mit geringem Datenvolumen. Nach Angaben von 1NCE ist das Prepaid-Modell auf die Lebenszeit von IoT-Geräten ausgerichtet, die zehn Jahre laufen. Damit sollen die Kosten kalkulierbar werden. Der Tarif "1NCE Lifetime Fee" beinhaltet 500 MB Datenvolumen und 250 SMS, die Kosten für die SIM-Karte sowie einen Datenkanal via VPN. Der Preis für ein solches Paket mit zehn Jahren Laufzeit soll bei zehn Euro liegen.

Unterstützt werden, wie es heißt, die Funkstandards 2G, 3G (UMTS), 4G (LTE) als auch NB IoT und LTE M. Zudem würde die verwendete Technik die Voraussetzungen für 5G5G erfüllen. Im Gegensatz zu klassischen Netzanbietern setzt 1NCE als "Native IoT Carrier" auf virtuelle NetzwerkeNetzwerke und Cloud-Lösungen - betreibt also keine eigenen Mobilfunknetze. Hierzu kooperieren die Kölner mit der TelekomTelekom und deren Roaming-Partnern, um Kunden ihren Dienst in Europa, Nordamerika und Asien anbieten zu können. Gespräche mit weiteren Mobilfunknetzbetreibern würden bereits laufen. Auf diese Weise will das Unternehmen sicherstellen, dass in der Regel mindestens zwei Netzbetreiber pro Land den Dienst unterstützen. Top-500-Firmenprofil für Telekom Alles zu 5G auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Telekom nutzt PaaS-Dienst

Als einer der ersten großen Carrier nutzt die Telekom den PaaS-Dienst der Kölner als Serviceportal zur Verwaltung der SIM-Karten, die die Telekom im Rahmen des IoT-Tarifs "Business Smart Connect" vermarktet. Der Bonner Konzern bewirbt sein Angebot mit voraktivierten SIM-Karten alsRund-um-Sorglos-Tarif für das Internet der Dinge. Der Dienst "Business Smart Connect" umfasst verschiedene All-Inclusive-Tarife. Die Nutzung ist nach Angaben des Carriers in 28 Ländern der Europäischen Union möglich. Ferner biete man auch ein Roaming in den NB-IoT-Netzen der eigenenLandesgesellschaften an. Das sind derzeit Österreich, die Niederlande, Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik und Griechenland.

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