IT-Profis genossen verkleinerte Cebit
Eine Reihe großer Namen fehlte in der Ausstellerliste, und trotz der Verlängerung der Messe um einen Tag kamen statt 850000 Besuchern wie noch im Vorjahr nur 700000. Die waren jedoch mit dem Event zufrieden: In den Hallen war ein Durchkommen, und auf den Ständen sah man weniger graue Burnout-Gesichter als sonst. Die extreme Hektik scheint aus der IT-Branche gewichen zu sein.
„Das Publikum hat sich verändert“, sagt Klaus Peter, CIO des Flugzeug-Herstellers Fairchild-Dornier aus Wesseling bei München. „Genau wie die IT in den Unternehmen steht auch die Messe im Zeichen der KonsolidierungKonsolidierung.“ Mit dem Ende des „E-Hypes“ sei das obligatorische Präfix „E“ vor allen möglichen IT- und Business-Vokabeln auch von der Messe verschwunden, so Peter. Für die IT-Entscheider stehe beim Cebit-Besuch ohnehin die Suche nach Lösungen im Vordergrund, nicht die nach Produkten. Und diesen Zweck habe die Messe mindestens ebenso gut erfüllt wie 2001.
August-Wilhelm Scheer, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender des Saarbrückener IT-Dienstleisters IDS Scheer, spannt den Bogen vom quantitiativ abwärts zeigenden Messetrend zur IT-Branchenkrise - die nach seiner Ansicht keine Krise ist. Der Cebit fehle nichts, obwohl die in den vergangenen zwei Jahren dominanten Dotcoms und ihre Besucher kaum noch anzutreffen gewesen seien.
Die Branche wie die Messe haben sich in Scheers Augen auf ihre Vernunft besonnen. Produkte, Dienstleistungen und Lösungen, die der Optimierung der IT in den Unternehmen dienen, seien nach wie vor wichtig und gefragt – auch und gerade auf der Cebit. Der IDS-Gründer: „Die Krise wurde herbeigeredet; jetzt sollte man sie dann auch wieder wegreden.“
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