WikiLeaks-Gründer

Julian Assange ist frei und hat Großbritannien verlassen

25.06.2024
Jahrelang kämpfte Julian Assange juristisch gegen seine Auslieferung an die USA. Nun hat er angeblich Erfolg.
WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat eine Einigung mit dem US-Justizministerium erreicht.
WikiLeaks-Gründer Julian Assange hat eine Einigung mit dem US-Justizministerium erreicht.
Foto: Karl Nesh - shutterstock.com

Nach fünf Jahren Haft in London ist Julian Assange nach Angaben der von ihm gegründeten Plattform Wikileaks entlassen worden und ist aus Großbritannien ausgereist. Das Portal veröffentlichte in der Nacht zum Dienstag bei X ein Video, das zeigen soll, wie der 52-Jährige am Montag am Flughafen Stansted ein Flugzeug besteigt. Seine Ehefrau Stella Assange repostete den Clip und schrieb: "Julian ist frei!!!!" Sie bedankte sich bei allen Unterstützern. "DANKE. DANKE. DANKE", schrieb Stella Assange in Großbuchstaben. Eine offizielle Bestätigung der britischen Behörden lag zunächst nicht vor.

Zuvor war bekanntgeworden, dass Assange eine Einigung mit dem US-Justizministerium erreicht hatte. Demnach soll er sich teils schuldig bekennen, Informationen zur nationalen Verteidigung erlangt und weitergegeben zu haben. Im Gegenzug soll ihm eine weitere Haft in den USA erspart bleiben, wie aus am Montagabend (Ortszeit) veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervorgeht. Ein Gericht muss die Einigung allerdings noch absegnen.

Die USA hatten bisher Assanges Auslieferung verlangt. Sie werfen ihm vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Assanges Unterstützer sehen ihn hingegen wegen des Aufdeckens von US-Kriegsverbrechen im Visier der Justiz aus Washington. Bei einer Verurteilung ohne eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft könnten Assange wegen Spionage bis zu 175 Jahre Haft drohen. (dpa/rs)

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