Lieferando-Mutter
Just Eat Takeaway schließt 2021 mit Milliardenverlust ab
Damit fiel das Minus fast siebenmal so hoch aus wie 2020. Auch im operativen Geschäft musste das Unternehmen Federn lassen: Nach einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 363 Millionen Euro 2020 verzeichnete der Konzern 2021 einen operativen Verlust von 350 Millionen Euro, wie der Delivery-Hero-Konkurrent am Mittwoch in Amsterdam mitteilte.
Konzernchef Jitse Groen will die Investitionen zur Gewinnung von Marktanteilen nun deutlich herunterschrauben und wieder ein profitables Geschäft fahren. Vom Segment Nordeuropa mit Ländern wie Deutschland, Belgien oder Österreich erwartet er einen deutlichen Schub. Nordeuropa sei das "profitabelste Segment in der Industrie", hieß es. Zudem macht Just Eat Takeaway fast die Hälfte seines Umsatzes in dem Bereich. Der Konzernerlös stieg gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel auf 5,3 Milliarden Euro.
Das Unternehmen bestätigte die Prognose für 2022 und darüber hinaus. Demnach soll das Transaktionsvolumen (GTV) im laufenden Jahr im mittleren zweistelligen Prozentbereich steigen und sich die Marge dabei auf minus 0,8 bis minus 0,6 Prozent verbessern. "2021 war der Höhepunkte der Verluste", hieß es laut Mitteilung. Das Unternehmen bekräftigte damit frühere Aussagen.
In Deutschland dominiert Lieferando nach wie vor den Markt rund um Online-Restaurantbestellungen und Essenslieferungen. In mehreren Großstädten mischen mittlerweile auch der US-Gigant Doordash über seinen Zukauf Wolt sowie Uber Eats mit - letzterer hatte am Dienstag bekannt gegeben, in diesem Jahr noch in mindestens 50 weitere Städte in Deutschland starten zu wollen.
Mit solch ambitionierten Expansionsplänen wollte Delivery Hero im vergangenen Jahr auch wieder in Deutschland Fuß fassen, stellte sein Experiment aufgrund des harten Konkurrenzkampfes nach nur wenigen Monaten aber ein. (dpa/ad)