Neue Fillialen und neue Marken

Karstadt spürt "leichten Rückenwind"

04.09.2013
Vor seinem Ausscheiden gibt sich Karstadt-Chef Jennings vorsichtig optimistisch. Während der Brite auf unter seiner Regie durchgeführte Renovierungs- und Umbaumaßnahmen an allen 86 Warenhäusern verweist, fordert Verdi weiter Investitionen des Eigentümers Nicolas Berggruen.

Die Warenhauskette Karstadt startet nach Einschätzung ihres Chefs Andrew Jennings mit "leichtem Rückenwind" in den Herbst. "Wir beginnen das Ergebnis harter Arbeit der letzten Monate und Jahre zu sehen, auch wenn der Weg vor uns weiter herausfordernd ist", sagte Jennings laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Jennings berichtete von einem "starken Umsatztrend im August". Zuvor habe es Karstadt zwölf Monate lang mit "starkem Gegenwind" zu tun gehabt.

Seit 2011 habe das Unternehmen in allen 86 Warenhäusern Umbau-Maßnahmen durchgeführt, betonte der zum Jahresende ausscheidende Unternehmenschef. Der Brite hatte seinen Job nach der Übernahme der Warenhauskette durch den Investor Nicolas Berggruen Anfang 2011 angetreten.

Allein im laufenden Jahr seien an 42 Standorten Investitionen in "sechsstelliger Höhe" getätigt worden. "Mehrere Millionen Euro" seien in den Umbau von zwölf Filialen geflossen. Nähere Angaben dazu machte das Unternehmen zunächst nicht. Investiert worden sei sowohl in die Renovierung als auch in die Neuausrichtung des Sortiments, hieß es.

Neue Fillialen und neue Marken

Derzeit stehe die Warenhauskette vor einer ganzen Serie von Neueröffnungen modernisierter Filialen und der Einführung weiterer neuer Marken, sagte Jennings zum Start einer neuen Herbstkampagne am Mittwoch in Düsseldorf.

Unterdessen erneuerte der Verdi-Verhandlungsführer der Karstadt-Bundestarifkommission, Rüdiger Wolff, die Forderung der Gewerkschaft nach Investitionen des Eigentümers. "Wie begrüßen jede Maßnahme, die zur Zukunftssicherung des Unternehmens beiträgt. Dies ändert jedoch nichts an unserer Position, dass der Eigentümer weiterhin gefordert ist, sich mit eigenen Mitteln an dringend nötigen Investitionen zu beteiligen", sagte er.

Das Unternehmen sollte nicht nur "schöne Warenwelten" verkünden, sondern müsse sich zur Zukunftssicherung der Beschäftigten bei den anstehenden Verhandlungen mit Verdi auf die Rückkehr zur Tarifbindung verständigen, forderte Wolff.

Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin soll es Ende September weitere Gespräche zwischen Karstadt und Verdi geben. In der Vergangenheit hätten beide Parteien zunächst Sondierungsgespräche geführt. Karstadt will mit einer zweijährigen "Tarifpause" drohende Mehrbelastungen in Millionenhöhe abwenden. Ziel von Verdi ist, dass Karstadt zur Tarifbindung zurückkehrt. (dpa/tö)

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