Kaspersky 2014 selbst gehackt
Kaspersky-Software spielte Rolle bei Diebstahl von NSA-Daten
Nach Erkenntnissen amerikanischer Ermittler wurden die Informationen 2015 bei einem externen Mitarbeiter des US-Abhördienstes entwendet, der sie heimlich auf seinen privaten PC übertragen hatte, schrieb das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Freitag.
Geheimdienste wie die NSA setzen zum Teil auf SchadsoftwareSchadsoftware, um in fremde Computer reinzukommen - technisch ähnlich wie auch die von Online-Kriminellen. Dem Bericht zufolge könnte die Kaspersky-Software die Viren auf dem PC des externen Mitarbeiters entdeckt haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler griffen Hacker, die im russischen Auftrag agierten, mit diesem Wissen gezielt den Computer an und entwendeten große Mengen an Daten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Alles zu Security auf CIO.de
Kaspersky war selbst gehackt worden
Der Bericht ließ offen, wie die Hacker von der Existenz der NSA-Dateien auf dem Rechner erfahren haben könnten. Kaspersky war 2015 selbst von Cyber-Angreifern gehackt worden. Das Unternehmen erklärt, man bekämpfe Schadsoftware unabhängig von ihrer Herkunft und habe nie "unangemessene" Verbindungen zu irgendeiner Regierung gehabt oder ihr bei Cyberspionage-Aktivitäten geholfen. Das Unternehmen sieht sich als Opfer im geopolitischen Streit zwischen Russland und den USA. Im September wurde in Amerika bereits der Einsatz von Kaspersky-Software durch Behörden verboten.
Im Frühjahr hatte eine Hacker-Gruppe mit dem Namen "Shadow Brokers" bis dahin geheime Angriffswerkzeuge der NSA veröffentlicht. Es blieb unklar, ob das die Daten waren, um die es im Bericht des "Wall Street Journal" geht.
Es wäre der dritte bekanntgewordene Fall, in dem NSA-Geheimnisse von einem externen Mitarbeiter entwendet wurden. 2013 stahl Edward Snowden, der bei der Firma Booz Allen Hamilton für die NSA arbeitete, Massen an Dokumenten und übergab sie Journalisten. Im vergangenen Jahr wurde ein weiterer externer Mitarbeiter festgenommen, der geheime Informationen auf seinem Privatcomputer hielt. (dpa/rs)