Der Megaupload-Gründer

Kim Schmitz im Portrait

02.02.2012
Von Sven Hähle

Kim Schmitz: Seine erste Jugendstrafe

Ein Kindergesicht auf einem Körper wie ein Bauernschrank. Schwarzer Edelzwirn und coole Ray-Ban-Sonnenbrille. Ein unverkennbarer Gesichtsausdruck zwischen „ich liebe euch doch alle“ und „eure Armut kotzt mich an“, jene seltsame Mischung aus Unschuldsmiene und Arroganz.

Kim Schmitz hat sich wenig verändert, seit er Mitte der 1990er Jahre erstmals in die Öffentlichkeit trat. Damals, in der WDR-Sendung „Monitor“, sorgte er für großes Aufsehen. Er führte vor, wie Hacker kostenlos telefonieren. Kimble war in der Mailbox-Szene aktiv, die zu dieser Zeit florierte. Während kostenpflichtige Dienstleistungen in der Mailbox-Szene eigentlich nicht üblich waren, führte Schmitz einen geschlossenen Bereich in seiner Mailbox „House of Coolness“ ein.

Gegen Bezahlung bekamen die Nutzer die Möglichkeit, unbegrenzt Inhalte der Mailbox zu laden – und zwar Software-Raubkopien! So machte Schmitz die Idee von Megaupload.com schon vor Jahren populär – und kassierte seine erste Jugendstrafe wegen Computerbetrugs und Bandenhehlerei.

Eines muss man Kim Schmitz lassen: Irgendwie wirkt er zeitlos, scheint nicht zu altern. Dabei war er noch nie attraktiv, geschweige denn beliebt. Freunde musste er sich wohl immer kaufen, so wie später die vielen schönen Frauen, mit denen er so gern posierte. Ein ehemaliger Lehrer sagte den Kieler Nachrichten: „Ich habe nie einen asozialeren Jugendlichen kennengelernt.

Kim war ein Anstifter und Blender, der die Mitschüler oft zu Streichen überredet und dann verpetzt hat.“ Schmitz soll zwei Jahre in einem Heim für Verhaltensauffällige gelebt und mit Mühe einen Hauptschulabschluss geschafft haben. In seiner selbst geschriebenen Vita habe er daraus ein Hochbegabten-Abitur am Internatsgymnasium Schloss Plön gemacht, so die Zeitung aus Kiel.

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