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No-Code-Plattform

Merck baut Self-Service-Portal für Prozesse

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Der Pharmakonzern hat mehr als 1.000 Prozessbausteine in einem zentralen Service-Portal gebündelt. Daraus können Mitarbeitende auch komplexe Anwendungen bauen.
Merck ermöglicht es seinen Fachabteilungen, sich Services aus einer No-Code-Plattform selbst zusammenzustellen.
Merck ermöglicht es seinen Fachabteilungen, sich Services aus einer No-Code-Plattform selbst zusammenzustellen.
Foto: Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland

MerckMerck ist in 66 Ländern aktiv und beschäftigt zirka 64.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bisher wurden Business-Anwendungen über verschiedene, dezentrale IT-Systeme bereitgestellt. Das sollte sich ändern. 2020 entscheid der Pharmakonzern, eine einheitliche und übergreifende Service-Plattform aufzubauen, die ohne Code-Kenntnisse von den Fachbereichen bedienbar sein soll. Top-500-Firmenprofil für Merck

Das Projekt wurde "SiteService4You" getauft; Merck holte sich als Partner Inspire Technologies aus Sankt Georgen an Bord. Deren Prozessmanagement-Lösung Mr. Know sollte das Fundament des Self-Service-Portals werden.

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In dem Portal wurde das gesamte Portfolio an über 1.000 IT-Workflow-Bausteinen für Business-Prozesse strukturiert und zentral zusammengeführt. Der Service-Katalog ist als Datenbank realisiert, damit die IT die enthaltenen Prozessbausteine verwalten und ausbauen kann.

Über die Plattform greifen interne und externe Personen auf für ihren Bereich freigeschaltete Funktions- und Prozess-Komponenten zu. Benutzerverzeichnisse und -Verwaltungsfunktionen wurden mit dem Portal verknüpft, um den Usern passende Rollen und Berechtigungen zuzuweisen.

Nutzer aus den Fachbereichen können sich in dem No-Code-Portal über eine grafische Oberfläche Workflows für ihre speziellen Anforderungen aus den vorgefertigten Prozessbausteinen zusammenstellen, ohne IT-Kenntnisse mitbringen zu müssen. Die so zusammengebauten Dienste funktionieren sofort. Die IT muss erst aktiv werden, wenn an den Services Feinjustierungen jenseits der Funktionen der Standardkomponenten notwendig werden.

Buchen ohne Papierkram

Ein Beispiel für so einen zusammengebauten Dienst ist die Beauftragung von Busunternehmen. Zuvor lief das per Mail oder Telefon und war schwer nachzuvollziehen. Nun wickelt Merck das digital über das Service-Portal ab.

Der Antragsteller startet den Vorgang und erhält eine Bestätigungs-E-Mail samt eindeutiger Bestellnummer. Das Busunternehmen bekommt eine Nachricht mit dem Link zum Auftrag und kann ihn direkt annehmen, ablehnen oder Rückfragen stellen. Ist die Anfrage bearbeitet, bekommt der Nutzer eine Rückmeldung zum Status der Bestellung und einen Link, um eventuelle Fragen zu beantworten.

Sämtliche Eingaben werden automatisch protokolliert und sind für alle einsehbar. Der Stand des Auftrags ist jederzeit transparent und kann von allen Beteiligten bearbeitet oder storniert werden. Das Busunternehmen hat die Möglichkeit, die Liste der Bestellungen zu filtern, um Fahrten einfacher planen.

Merck | No-Code BPM
Branche: Pharma/ChemieChemie
Use Case: Erstellung neuer Business-Prozesse durch Fachbereiche ohne Zutun der IT
Lösung: Aufbau einer zentral verwalteten Service-Plattform mit No-Code-Baukasten für Dienste
Zeitrahmen: Seit 2020
Produkte: Mr. Know
Dienstleister: Inspire Technologies GmbH
Einsatzort: weltweit Top-Firmen der Branche Chemie

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