T-Systems als Datentreuhänder
Microsoft baut deutsche Cloud-Infrastruktur
Mit dem neuen Angebot aus Deutschland heraus "öffnet sich quasi eine weitere Tür". Igl geht davon aus, dass diese Tür aus Sicht der Kunden sehr relevant sein wird. Für viele Unternehmen, nicht nur aus datensensitiven Bereichen wie dem öffentlichen Dienst oder dem Gesundheitswesen, würden damit viele Bedenken hinsichtlich der Cloud-Nutzung ausgeräumt. Wie sich diese Erwartungen in zusätzlichen Cloud-Umsätzen auszahlen werden, will Igl nicht näher konkretisieren.
Cloud-Bedenken ausgeräumt?
Mit dem neuen Cloud-Angebot adressiert Microsoft die aktuellen Bedenken der Anwender. Zu den Hauptanforderungen der deutschen Unternehmen an Cloud-Anbieter zählt an erster Stelle, dass die entsprechenden Rechenzentren ausschließlich in Deutschland betrieben werden. Das sagten vor einigen Monaten 83 Prozent der über 400 vom Bitkom und KPMG für den Cloud-Monitor 2015 (PDF-Link) befragten Unternehmen. Außerdem verlangen vier von fünf Unternehmen, dass der Cloud-Anbieter seinen Hauptsitz in Deutschland hat. Diese Forderung hofft Microsoft offenbar durch die Installation des Datentreuhänders zu erfüllen.
- Deutsche Unternehmen sind startklar für die Cloud
Grundsätzlich sind deutsche Unternehmen gut vorbereitet für den Einsatz von CloudServices. Das hat die Studie "Cloud Readiness 2015" von COMPUTERWOCHE, CIO und TecChannel ergeben. Die Befragung von fast 700 Entscheidern hat aber auch gezeigt, dass es an einigen Stellen noch Defizite gibt. - Minderheit mit Cloud-Readiness-Check
Haben Sie Ihr Unternehmen einem Cloud-Readiness-Check unterzogen? - Einstufung Cloud Readiness
Bitte stufen Sie Ihr Unternehmen in Sachen „Cloud Readiness“ ein! - Ausstiegsszenarien
Haben Sie in Ihrem Unternehmen geklärt, wie IT-Verfahren und die zugehörigen Daten wieder aus der Cloud geholt werden können? - Hindernisse
Was sind in Ihrem Unternehmen die größten Hindernisse für die Nutzung von Cloud-Services? - Cloud-Readiness-Studie 2015
Den ausführlichen Berichtsband zur Studie mit allen Ergebnissen und Daten können Sie über unseren Shop beziehen:
Microsoft muss offensichtlich stärker auf lokale Anforderungen und die Bedürfnisse der Kunden Rücksicht nehmen, um sein Cloud-Geschäft zu pushen. Das gilt nicht nur für Europa und Deutschland, sondern auch in anderen Teilen der Welt. Beispielsweise will das kanadische Unternehmen Taser, das Strafverfolgungsbehörden eine Online-Plattform für den Datenaustausch zur Verfügung stellt, von Amazon Web Services (AWS) in die Microsoft-Cloud wechseln.
Beide Cloud-Anbieter hätten zwar vergleichbare Lösungen am Start, würden sich aber in entscheidenden Punkten unterscheiden, hieß es in diesem Zusammenhang. Ein wesentlicher Grund für die Entscheidung, künftig Azure zu nutzen, sei die Tatsache gewesen, dass Microsoft Rechenzentren in Kanada betreibe, sagte Taser-Manager Marcus Womack. Gerade für Unternehmen und Behörden, die besonders auf die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und -regeln zu achten hätten, sei dies ein wichtiger Aspekt.
Unter Experten findet Microsofts neuer Cloud-Ansatz für den deutschen Markt durchaus positive Resonanz. "Microsofts Datentreuhändermodell (vergleichbar mit der Variante für den chinesischen Markt) ist in seiner Form einzigartig und zeigt die Weitsicht, mit der sich die Microsoft Führungsebene und Rechtsabteilung mit der Herausforderung des deutschen Cloud-Marktes auseinandergesetzt hat", sagt René Büst von Crisp Research.