Elektronikhersteller
Mit welchen Methoden Samsung die Welt erobert
Die Samsung-Prinzipien
Die Weltmeistertitel verdankt Samsung zwei Prinzipien, die als lehrbuchhaft in der Hardwareindustrie gelten, wo sich die Leistungsfähigkeit der Halbleiter alle ein bis zwei Jahre verdoppelt und sich gigantische Investitionen jagen: Erstens verzahnen die Koreaner Entwicklung und Produktion maximal, zweitens investieren sie gezielt, wenn die Nachfrage nachlässt.
Bei Samsung Electronics baut bis heute die Hälfte der Ingenieure an der Fertigungslinie Halbleiter, während die andere Hälfte in den Labors das Know-how für die nächste Chipgeneration erarbeitet. Auf diese Weise gelang es Samsung zum Beispiel, die Produktpalette schnell von klassischen Speicherchips zu Flashspeichern etwa für Digitalkameras zu erweitern, die beide auf derselben Linie produziert werden. Von dort war es wiederum nur ein kurzer Weg zu Bildschirmen aus Flüssigkeitskristallen, die ebenfalls ein Halbleiterprodukt sind, da jeder Pixel aus einem Transistor besteht.
Gleichzeitig investiert Samsung konsequent antizyklisch, modernisiert trotz fallender Chippreise die Anlagen und stärkt sich so für den Aufschwung. Dabei helfen günstige Bankkredite, Steuervorteile und die schwache Landeswährung Won.
"Samsung produziert effizient", lobt Kim Ky-won, Ökonom an der Korea National Open University in Seoul. Dadurch gelangt der Konzern schnell in große Stückzahlen. "Samsung konzentriert sich auf standardisierte Massenware, bei der sich Kostenvorteile erzielen lassen", erklärt der Ökonom Chang Sea-jin, Autor des Buches "Sony vs. Samsung". Hochwertige Bauteile und Technik werden notfalls zugekauft, wie zuletzt der induktive Stift beim Galaxy Note.