Managed Services ist auf dem besten Weg, zu einem Modebegriff der IT-Industrie zu werden. Nur selten ist er jedoch bisher mit Leben gefüllt worden. Bei Managed Services werden vom Hersteller Hardware oder Software wie gewohnt an den Kunden verkauft, der Betrieb und die Kontrolle nach der Installation werden zusätzlich übernommen. Der Kunde gibt also ein Stück seiner bisherigen Selbständigkeit auf, allerdings nicht so weitgehend wie bei einem Outsourcing-Vertrag.

NCR übernimmt bei der Sparkasse Jena-Saale-Holzland die komplette Wartung inklusive einer proaktiven Überwachung und Analyse des SB-Netzwerks unter Einsatz der NCR APTRA Software. Für die Sparkasse bedeutet das, dass sie damit eigene Ressourcen für die individuelle Kunden- und Vertriebsberatung freisetzt.

Nach Angaben von NCR hat sich die Bank im Zuge der Migration auf die neue Anwendungsplattform der Finanz Informatik, dem RechenzentrumRechenzentrum der Sparkassen, entschlossen, "ihren gesamten SB-Systempark zu modernisieren und dabei auch die Anbietervielfalt von bisher drei Herstellern auf einen zu reduzieren". Den Zuschlag habe NCR mit seinem Lösungsangebot erhalten. Praktische Konsequenz: Bis Mitte März 2009 wird NCR die Sparkasse mit rund 50 seiner Geldautomaten ausstatten, die teilweise mit integriertem Kontoauszugsdrucker, Kontoserviceterminals sowie insgesamt 9 Cash-Recycling-Systemen ausgerüstet sind. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Mit einer schnelleren Transaktionsverarbeitung der Systeme könnten die Kunden, so NCR, künftig bequemer Bargeld erhalten und nun auch einzahlen: "Als weiteres Serviceplus erhalten sie – im Gegensatz zum Schalter oder Nachttresor – eine sofortige Gutschrift auf ihrem Konto. Die getrennt voneinander arbeitenden Ein- und Auszahlungsmodule der Cash-Recycling-Systeme bieten den Sparkassenkunden zudem die Sicherheit, dass auch im Falle des Ausfalls eines Moduls die Bargeldversorgung über ein zweites separates Auszahlungsmodul gesichert ist."

Alle NCR Geldautomaten-Systeme sollen zusätzlich mit Sicherheitskomponenten wie dem "stotternden" Einzugsschacht (Jitter) ausgestattet werden. Dies soll laut Hersteller der Sparkasse und ihren Kunden mehr Sicherheit vor betrügerischen Manipulationen bieten.

Managed Services als Pilotprojekt für alle Branchen

Die Details zum Vertrag über Managed Services sehen vor, dass NCR die kontinuierliche Wartung der SB-Systeme über einen Zeitraum von fünf Jahren übernehmen wird. Mit Hilfe seines Incident Management Services soll der Hersteller das Selbstbedienungs-Netzwerk der Sparkasse proaktiv überwachen, um Störungen und ihre Ursachen sofort remote zu erkennen. Dies ist notwendig, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Bestandteil des Auftrags wird außerdem die Projektkoordination und -unterstützung bei der Migration sein. Damit wird die Installation auch als Pilotprojekt für Managed Services für andere Branchen interessant.

Wolfgang Kneilmann, Managing Director NCR Central Europe, zeigt sich über den neuen Auftrag erfreut: "Neben zukunftsorientierten Systemen ist der reibungslose und rentable Betrieb des SB-Netzwerkes für Finanzinstitute von zentraler Bedeutung. Mit den NCR Managed Services bündeln wir Fachwissen und Ressourcen, damit sich die Sparkasse auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und gleichzeitig auf bedarfsgerechte und hochverfügbare SB-Systeme zählen kann."