Viele Datendiebe kommen aus dem Umfeld ihrer Opfer
Online-Diebstähle sind weniger häufig als angenommen
Die Zahl der Identitätsdiebstähle ist in den USA im vergangenen Jahr von 10,1 auf 9,3 Millionen gesunken. Die Gesamtschadenssumme blieb mit 52,6 Billionen US-Dollar in etwa gleich hoch wie in 2003. Nur 11,6 Prozent der Fälle missbräuchlicher Verwendung persönlicher Daten geht auf Computer-Kriminalität zurück. Wiederum die Hälfte dieser Fälle ist auf erfolgreiche Spyware-Attacken zurückzuführen. Gestohlene oder verlorene Brieftaschen oder Schecks bieten immer noch die beste Gelegenheit, unbefugt an sensible Daten zu gelangen.
Die durchschittliche Schadenssumme von Online-Betrügereien betrug mit 551 US-Dollar nur rund ein Achtel des Verlusts bei Identitätsmissbrauch auf konventionellem Weg (4.543 US-Dollar). Da die Mehrzahl der Betrügereien von den Opfern selbst entdeckt wurde, hielt sich der Schaden bei Online- im Vergleich zu konventionellen Identitätsdiebstählen in Grenzen. Die Autoren der Umfrage sehen einen Grund in den tagesaktuellen Zugriffsmöglichkeiten auf Bankdaten und Kontoauszügen gegenüber papiergestützten Auswertungsdaten.
Die Aufklärungszeit sank von durchschnittlich 33 auf 28 Stunden pro Fall. In den Fällen, in denen die Identität des Betrügers bekannt ist, gehörte er zu fast 50 Prozent zum persönlichen Umfeld des Opfers, war also Familienangehöriger, Freund, Nachbar oder Berufskollege.
Die Zahlen zeigten, dass die Angst vor Online-Identitätsbetrug überproportional groß im Vergleich zur tatsächlichen Gefahr sei, sagte James Van Dyke, Gründer und Chefanalyst von Javelin Strategy and Research. Dies würde Verbraucher dazu veranlassen, die tatsächlichen Gefahren zu ignorieren.
Die Marktforscher von Better Business Bureau und Javelin Strategy and Research erstellten den "2005 Identity Fraud Survey Report" auf Grundlage einer telefonischen Befragung von 4.000 Haushalten in den USA.
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