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Satelliten, Drohnen, Analyse

Preiskampf zwingt Munich Re zu Big Data

24.10.2016
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re sucht sein Heil angesichts des Preiskampfs in der Branche verstärkt in der Analyse und Nutzung großer Datenbestände.

"Wer in diesem Bereich nichts unternimmt, für den wird es schwierig, in Zukunft Erfolg zu haben", sagte Vorstandsmitglied Ludger Arnoldussen am Montag beim Branchentreffen in Baden-Baden. Bei der Etablierung neuer Geschäftsmodelle wolle die Munich ReMunich Re aber keine hohen Summen in Startup-Unternehmen investieren. Sie setzt vor allem auf Kooperationen mit Firmen aus dem IT-Sektor. Top-500-Firmenprofil für Munich Re

Die unter dem Schlagwort "Big DataBig Data" zusammengefassten Datenfelder nutzt die Munich Re, um bisher unversicherte Risiken einzuschätzen und sie dadurch versichern zu können - etwa im Gesundheitssektor oder beim Internet der Dinge. Andererseits sollen mithilfe von Satelliten, Drohnen oder der Analyse von Online-Nachrichten ermittelte Daten dem Versicherer helfen, frühzeitig von Schadenereignissen zu erfahren - und die drohenden Kosten vorherzusagen. Alles zu Big Data auf CIO.de

Die Munich Re plant Kooperationen mit Unternehmen aus dem IT-Sektor.
Die Munich Re plant Kooperationen mit Unternehmen aus dem IT-Sektor.
Foto: Munich Re

Im klassischen Schaden- und Unfallgeschäft, bei dem Rückversicherer von Erstversicherern und Großkunden große Bündel an Risiken übernehmen, sieht Arnoldussen derzeit kein Potenzial. "Das traditionelle Geschäft bringt zwar immer noch Gewinn, aber es ist nicht die Quelle künftigen Wachstums". Dies gelte vor allem für Segmente wie die Versicherung gegen Naturkatastrophenschäden. Dort sind die Preise seit mehreren Jahren im Sinkflug.

Auch ein Milliardenschaden wie vor wenigen Wochen durch Hurrikan "Matthew" im Südosten der USA dürfte daran wenig ändern. Experten gehen dort bislang insgesamt von einem versicherten Schaden im einstelligen Milliarden-Dollar-Bereich aus. Die Munich Re will sich erst bei der Vorlage ihrer Quartalszahlen im November zu ihrer Belastung in dem Fall äußern.

Die verheerende Explosion beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen dürfte nach Arnoldussens Einschätzung keinen allzu hohen Sachschaden angerichtet haben. Bei dem Unglück waren drei Menschen gestorben. Für den Versicherungsschaden dürfte dem Munich-Re-Manager zufolge entscheidend sein, wie lange der Betrieb wegen der beschädigten Anlage unterbrochen wird. Auf die Preisentwicklung in der deutschen Feuer-Industrieversicherung werde der Unfall aber kaum Auswirkungen haben. Die Konditionen seien für die VersicherungsbrancheVersicherungsbranche seit Jahren desolat, weshalb sich die Munich Re in diesem Bereich nicht um Neugeschäft bemüht. (dpa/rs) Top-Firmen der Branche Versicherungen

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