Finance IT


Insellösungen statt Strategie

Prozesse immer noch kaum integriert

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Nur gut jede zweite deutsche Bank hat eine unternehmensweite Strategie zur Integration von Geschäftsprozessen entwickelt. Erneuerung des Kernbanken-Systems heißt oft, eine Insellösung zu kaufen.

CIOs von BankenBanken verhalten sich in Sachen Integration nicht stimmig. Das geht aus einer Studie über Banken-IT hervor, für die der Marktforscher Vanson Bourne 300 Entscheider in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragte. So beklagen die Studienteilnehmer vor allem Integrations- und Konnektivitätsprobleme. Daher seien neue Kernbanken-Systeme erforderlich. Gleichzeitig gibt jedoch mit 56 Prozent nur gut jeder zweite deutsche Befragte an, seine Bank habe eine unternehmensweite Strategie zur Geschäftsprozess-Integration entwickelt. Top-Firmen der Branche Banken

Das heißt umgekehrt: In 44 Prozent der Banken gibt es keine solche Strategie oder sie wird so dezent umgesetzt, dass die Befragten nichts davon wissen. Warum 75 Prozent der deutschen Manager dennoch glauben, die Datenübertragung zwischen den Kernsystemen funktioniere, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Dazu Richard Spong, Financial Services Industry Marketing Manager beim Anbieter Sterling Commerce, der die Studie in Aufrag gegeben hat: "Ohne eine umfassende Strategie wird in der Finanzbranche weiterhin viel Geld für Ad-hoc-Lösungen ausgegeben werden, die dem geschäftlichen Wachstum und der Flexibilität des Unternehmens letztlich im Wege stehen."

Immerhin stehen die Deutschen deutlich besser da als ihre französischen Kollegen. Von denen erklären nur 38 Prozent, bei ihnen gäbe es eine Strategie zur Prozess-Integration. Konsequenterweise erklären dann aber auch nur 28 Prozent, dass es mit dem Datenaustausch klappt.

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