Boehringer-Ingelheim-CIO
Quantum Computing treibt die Arzneiforschung voran
Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Besuch bei besonders innovativen Startups in Berlin. Das war 2016, und ich war von dem, was ich sah, nachhaltig beeindruckt. Es wurde mir klar, dass wir als IT von Boehringer IngelheimBoehringer Ingelheim in einem besonders wichtigen Zukunftsfeld unseren Wertbeitrag in der Forschung und Entwicklung noch stärker vorantreiben müssen. Obwohl Boehringer Ingelheim zu Recht als eines der innovativsten forschenden Biopharmaunternehmen weltweit gilt, müssen wir stets am Ball bleiben und vielversprechende Zukunftstechnologien im Blick haben und anwenden. Ich spreche hier von der In-silico-Arzneimittelentwicklung und deren Revolution durch Quantum Computing bis zum Ende der Dekade. Top-500-Firmenprofil für Boehringer Ingelheim
Arzneimittelentwicklung wird digital
In den letzten 30 Jahren hat die In-silico-Arzneimittelentwicklung an Bedeutung gewonnen - aber was ist das eigentlich? Im Gegensatz zur traditionellen Entwicklung, bei der Wirkstoffe durch Versuche im Labor und an lebenden Organismen entwickelt werden, nutzt die In-silico-Entwicklung Computermodelle und Simulationen, um deren Wirkung vorherzusagen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es werden dadurch weniger Wet-Lab-Experimente, also Versuche an der Zelle (in vitro) oder dem lebendigen Organismus (in vivo) notwendig, und es benötigt nur einen Bruchteil der Zeit und Kosten.
Die DigitalisierungDigitalisierung hat hier ganze Arbeit geleistet, mit High Performance Computing, bildgebenden Technologien, Machine LearningMachine Learning, Big DataBig Data und 3D-Simulationen. Allerdings gibt es auch Grenzen! Eine der größten Herausforderungen ist die begrenzte Rechenleistung von herkömmlichen Computern. Die genaue Simulation von komplexen biologischen Systemen erfordert enorme Rechenkapazitäten, die bisher nicht verfügbar waren und teilweise niemals verfügbar sein werden. Allein die akkurate Beschreibung von Moleküleigenschaften, etwa deren Bindungskräfte oder Metabolisierung, überfordert bisherige Hardware und Algorithmen. Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Machine Learning auf CIO.de
Quantum Computing wird die In-silico-Arzneimittelentwicklung massiv voranbringen, da bisherige Grenzen, wie etwa fehlende Rechenpower, überwunden werden. Diese bahnbrechende Technologie wird es ermöglichen, komplexe Berechnungen in kürzester Zeit durchzuführen. Damit werden wir die nötige Genauigkeit erreichen, um aus den bisher möglichen statistischen Vorhersagemodellen hin zu akkuraten Modellen von Molekülen oder Zellen zu kommen.
Diese Simulation komplexer biologischer Systeme können wir dann zu einer genaueren Vorhersage der Wirkung von Medikamenten nutzen. Therapien können so viel zielgerichteter auf die individuellen Bedürfnisse von Patienten zugeschnitten werden. Solche "Digital Twins" werden es den Wissenschaftlern dann erlauben, die Wirkung der Arzneimittel auf einzelne Zellen oder den gesamten Körper besser vorherzusagen. Bei aller Euphorie, die heutigen Quantencomputer sind noch vergleichbar mit den frühen Großrechnern der 1960er-Jahre. Bei dem rasanten Fortschritt jedoch wird die Entwicklung diesmal nur wenige Jahre statt Jahrzehnte benötigen.
Schnellere und bessere Therapien
Perspektivisch werden alle Patienten profitieren können. Sie werden noch schnellere, bessere und sicherere Therapien erhalten. Besonders Patienten mit Krankheiten, die bisher nur unzureichend therapiert werden konnten, dürfen auf neue Behandlungsmöglichkeiten hoffen. Vor allem für die Precision Medicine, also die personalisierte Medizin, sehen wir viel Potenzial.
Durch die Nutzung von weiterentwickelten Computermodellen und Simulationen können Arzneimittel gezielter auf die Bedürfnisse auch kleinerer Patientenpopulationen und irgendwann des einzelnen Individuums zugeschnitten werden. Mit der genaueren Vorhersage der Wirkung werden auch ungewollte Nebenwirkungen reduziert und eine insgesamt bessere Behandlung von Krankheiten erreicht.
Für Pharmaunternehmen bedeutet die In-silico-Arzneimittelentwicklung eine enorme Kosten- und Zeitersparnis und hilft so, den exponentiell steigenden Forschungskosten und Anforderungen zu begegnen. Für Unternehmen, die in ihrer In-silico-Entwicklung kein Quantum Computing einsetzen, wird dies eine Herausforderung sein. Diese Unternehmen müssen möglicherweise ihre StrategienStrategien überdenken und in neue Technologien investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Alles zu Strategien auf CIO.de
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Damit es zu diesem Quantensprung in der Arzneimittelentwicklung wirklich kommt, bedarf es unter anderem crossindustrieller sowie interdisziplinärer Zusammenarbeit und eines innovationsfreundlichen Umfelds. Die Zusammenarbeit zwischen Politik, Regulierungsbehörden, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Pharma- und Technologieunternehmen wird für das Gelingen entscheidend sein.
Daher hat Boehringer Ingelheim ein eigenes Quantum Lab aufgebaut, als erstes Pharmaunternehmen überhaupt eine entsprechende Zusammenarbeit mit Google gestartet und ist eines der Gründungsmitglieder des "Quantum Technology and Application Consortium", in dem führende deutsche Unternehmen gemeinsam industrielle Anwendungsfelder für Quantencomputer erschließen möchten.
Die In-silico-Arzneimittelentwicklung wird durch Quantum Computing einen Quantensprung erleben. Das ist nicht nur für Pharmaunternehmen und Patienten von Vorteil, sondern auch für das gesamte Gesundheitswesen. Mit dieser bahnbrechenden Technologie werden wir innovative Arzneimittel schneller und effizienter entwickeln, was letztendlich zu einer besseren Behandlung von Krankheiten führen wird. Das ist nicht nur aufregend, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Gesundheitsversorgung für alle.
- Markus Schümmelfeder
Seit April 2018 ist Markus Schümmelfeder neuer CIO des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim in Ingelheim am Rhein. Er war zuvor Corporate Vice President IT im Unternehmen. Schümmelfeder berichtet an seinen Vorgänger im CIO-Amt, den CFO Michael Schmelmer. - Martin Richtberg
Seit 1. Januar 2022 bekleidet Martin Richtberg die Position des Senior Vice President Information Technology, CIO und CDO von Wacker Chemie. Zuletzt war er dort Leiter des globalen Project-Engineering. - Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand. - Michael Nilles
Henkel hat Michael Nilles am 1. Oktober 2019 zum Chief Digital & Information Officer (CDIO) ernannt. Er berichtet direkt an Carsten Knobel, CEO von Henkel. In seiner Position ist Nilles für die Bereiche Digital, IT, Geschäftsprozessmanagement und Corporate Venture Capital verantwortlich. - Abel Archundia-Pineda
Abel Archundia-Pineda ist seit Mai 2017 Head of IT Business Partnering Pharmaceuticals bei Bayer im Geschäftsbereich Pharma bei Bayer. Zuvor war er Head of IT for Novartis Technical Operations and Global CIO der Sandoz Division, Novartis AG. - Michael Jud
Michael Jud ist seit April 2017 Leiter IT beim Pharmahersteller InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH in Heppenheim im südlichen Hessen. Jud kommt vom Anlagenbauer Schenck Process in Darmstadt. Er berichtet bei seinem Arbeitgeber an den kaufmännischen Geschäftsführer. Neben dem Fokus-Thema IT-Sicherheit baut der gelernte Diplom Ingenieur SAP weiter aus und unterstützt das internationale Wachstum von InfectoPharm. - Alessandro de Luca
Alessandro de Luca war bisher Interims-Group CIO beim Pharmakonzern Merck. Der Konzern hat sich entschieden, de Luca dauerhaft in dieser Position zu beschäftigen. - Hermann Schuster
Seit 1. September 2021 ist Hermann Schuster Head of Information Technology bei der Lanxess AG. Er folgt auf Kai Finke. In seiner neuen Position will Schuster im Chemiekonzern ein Konzept für den Modern Workplace umsetzen und sich auf Cybersicherheit konzentrieren. Daneben steht der Rollout eines SAP S/4 Hana-Templates auf seiner Agenda. Schuster berichtet an den Lanxess-Finanzvorstand Michael Pontzen. - Bijoy Sagar
Bijoy Sagar ist ab Juni 2020 neuer Leiter IT und Digitale Transformation der Bayer AG. Er löst den bisherigen CIO und CEO der IT-Tochter Bayer Business Services (BBS) ab, der seine Konzernkarriere beendet. Die BBS wird aufgelöst. Sagar soll die Digitalisierung des Pharmakonzerns vorantreiben und die begonnene Neuaufstellung der IT ans Ziel führen. Er berichtet an den Finanzvorstand Wolfgang Nickl. - Martin Wiedenmann
Martin Wiedenmann ist seit Februar 2019 Head of Global IT/CIO der Atotech Group, einem weltweit agierenden Marktführer für Spezialchemie. Zuvor war er war seit Juli 2016 CIO bei Ledvance in München. - Andreas Becker
Andreas Becker ist seit April 2017 Vice President Information Technology/CIO beim Pharmakonzern Daiichi-Sankyo Europe in München. Im Oktober 2014 kam der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik & EDV als Head of IT Strategy & Service Delivery ins Unternehmen. - Sandeep Sen
Sandeep Sen ist CIO der Linde Group. In dieser Funktion hat er Büros in Singapur und München. Weltweit führt Sen rund 1.100 Mitarbeiter. Er kam 1993 zu Linde Indien (vormals BOC India). Zuvor war er in der IT auf dem Finance-Sektor tätig. Dabei arbeitete er sowohl in Indien als auch in Großbritannien. - Peter Buchmüller
Seit Mitte Juni 2017 ist Peter Buchmüller IT-Leiter der Aenova Group, einem pharmazeutischen Auftragshersteller mit Sitz in Starnberg bei München. Der genaue Titel lautet: Senior Vice President Corporate IT Aenova Group. Buchmüller wechselte von der Molkerei Meggle in Wasserburg, wo er zuvor als Leiter IT tätig war. - Berthold Kröger
Berthold Kröger hat im Juli 2015 die IT-Verantwortung bei der K+S AG in Kassel übernommen. Der neue Leiter Corporate IT berichtet an den Vorstand Thomas Nöcker. Der promovierte Informatiker hat sein Studium an der Universität-Gesamthochschule Paderborn absolviert. Er arbeitete danach mehr als drei Jahre im Forschungs- und Technologiezentrum der Deutschen Telekom und war später in verschiedenen Positionen bei der Hochtief AG und der Hochtief Solutions AG in Essen beschäftigt. - Alexander Bode
Im Juli 2014 hat Alexander Bode den CIO-Posten beim Farbenhersteller DAW SE angetreten. DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) ist vor allem bekannt durch Farbenmarken wie Caparol und Alpina. Bode kommt vom Pharmahändler Celesio, wo er seit 2013 als Global Head of IT Governance tätig war. Davor arbeitete der Wirtschaftsinformatiker viele Jahre bei der Freudenberg-Gruppe, wo er auch seine berufliche Laufbahn 2002 begann. Zuletzt verantwortete er dort von 2008 bis 2013 als Director ERP Europe das SAP Competence Center von Freudenberg Sealing Technologies. - Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller Head of Information Technology (CIO) beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt. - Stephan Heinelt
Stephan Heinelt ist seit September 2018 Group CIO beim Spezialchemiekonzern Altana AG mit Sitz in Wesel. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker Heinelt war zuletzt Leiter Service Management Global IT Services bei der Evonik Industries AG in Essen. - Martin Kinnegim
Martijn Kinnegim ist seit März 2019 CIO der STADA Arzneimittel AG mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. Kinnegim arbeitete zuvor bei Jacobs Douwe Egberts (JDE). Dort war er als Global CIO tätig und leitete die Integration der Gesellschaften DE Masterblender 1753 und Mondelez International in den weltweit führenden Kaffeekonzern. - Walter Grüner
Walter Grüner ist seit Mai 2019 Head of Information Technology beim Chemie-Unternehmen Covestro in Leverkusen. Zuvor war Grüner seit 2013 als Group CIO bei der KION Group AG tätig, einem Anbieter von Gabelstapler und Lagertechnik. - Tobias Günthör
Der Pharmakonzern Stada hat mit Tobias Günthör seit Anfang April einen neuen IT-Chef. Der Titel des 53-Jährigen lautet CIO/Senior Vice President IT at Stada Group. - Carsten Priebs
Zum 01.01.2024 wurde Carsten Priebs zum Digitalchef der Biesterfeld AG berufen.