Empfehlungen für Industrie 4.0
Roboter werden keine Jobkiller sein
- Direkte Effekte auf die Beschäftigung soll der Einsatz von weder im positiven noch im negativen Sinne haben
- KMU brauchen modulare und skalierbare Lösungen, die individuell konfiguriert und angepasst werden können
- Anbieter müssen neue Geschäftsmodelle entwickeln, um die Investitionskosten für kleine und mittelgroße Anwender zu senken
- Unternehmen investieren vor allem in Autonomous Guided Vehicles, Collaborative Robots (Cobots) und Augmented Reality Devices
Die Vision ist revolutionär und könnte bis 2020 bei einem Automobilhersteller mit einem Jahresumsatz von 50 Milliarden Euro rund 500 Millionen Euro an Profitabilität wert sein: Connected Industrial Workforce. Die Prognose stammt aus einer Studie von Accenture, die die mit Industrie 4.0Industrie 4.0 verbundene Revolution der Arbeitskraft blumig ausmalt: "Man stelle es sich einmal vor: Anstatt Werkzeuge schwingender Menschen bevölkern Roboter unter menschlicher Aufsicht die Fabrikhallen. Diese Roboter führen nicht nur einfache Basisarbeiten aus, sondern nehmen auch Schlüsselfunktionen wahr. Dank digitaler Technologie arbeiten die Roboter in Echtzeit mit Menschen zusammen - und das in einem wechselseitigen Austauschprozess." Die Analysten ergänzen: "Science Fiction? Weit davon entfernt." Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de
Fachkräftemangel, Seytemanfälligkeit und Security
Es stecken mithin beträchtliche Potenziale für die Industrie in der von innovativer Software ermöglichten Automatisierung. Accenture befragte dazu 512 Führungskräfte aus Nordamerika, Westeuropa und Asien. Die Autoren wollten aber auch wissen, was Unternehmen aktuell an der Umsetzung der Vision hindert. 36 Prozent nennen hier den Mangel an benötigten Fachkräften. 32 Prozent führen die Verletzlichkeit von Daten an - also die Bedrohung der Datensicherheit, zumal in der Cloud. 30 Prozent sorgen sich ob der Systemanfälligkeit, konkret etwa wegen komplexitätsbedingter Systemzusammenbrüche. Etwa geringer werden demgegenüber die Risiken bewertet, die im Arbeitsrecht, in Gewerkschaftsbedenken oder im möglichen Arbeitsplatzabbau lauern.
Politisch erscheint aber gerade die Sorge vor möglichen Auswirkungen der Automatisierung auf den Arbeitsmarkt als brisant. Im Auftrag der Europäischen Kommission haben Karlsruher Wissenschaftler jetzt eine Studie vorgelegt, die verbreiteten Ängsten zum Trotz sogar insgesamt positive Folgen für die Arbeitslage innerhalb der EU durch Robotersysteme erwartet. Erstellt wurde die EU-Studie vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (FraunhoferFraunhofer ISI) und der Hochschule Karlsruhe. Top-500-Firmenprofil für Fraunhofer
Zur Einordnung der Untersuchung ist zum einen daran zu denken, dass sich die EU seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise das Pflegen einer eigenen Industrielandschaft auf die Fahne geschrieben hat - kurzum vom Konzept der Deindustrialisierung dezidiert abgekehrt ist. Zum anderen wird bekanntlich an einer EU-weiten Digitalisierungsstrategie gearbeitet.
- DHL über Robotics in Logistics
Die DHL Customer Solutions & Innovation (Deutsche Post DHL Group) legt mit der Studie "Robotics in Logistics" einen Ausblick in mögliche künftige Arbeitswelten vor. - Baxter
Im DHL Asia Pacific Innovation Center sorgt Roboter "Baxter" für Ordnung. - DHL Parcel Robot
Die DHL setzt diese "Päckchen-Roboter" ein. - Vision
In DHLs Vision einer Welt der Advanced Robotics wachsen nicht nur Robotics und Biologie zusammen, auch die Gesetzgebung nimmt sich der Robotics an. - DHL Sorting Center
Zumindest auf dem Papier gibt es das umfassend aufgerüstete DHL Sorting Center bereits. Menschen sind hier nur noch im Robot Control Center tätig. Sie werden – zumindest laut dieser Vision – nicht mehr mit Gefahrengütern hantieren müssen. - Exoskeleton Suits
Sogenannte Exoskeleton Suits verstärken die menschliche Muskelkraft. Im Arbeitsleben sollen sie es beispielsweise Zulieferern ermöglichen, Lasten von bis zu 80 Kilogramm mühelos zu tragen. - Exoskeleton Suits
Exoskeleton Suits werden auch in der Medizin eingesetzt. Einer der gro0en Anbieter ist die Firma Ekso Bionics aus den USA, die auch eine Niederlassung in Freiburg hat. - Mensch und Roboter
DHL traut den Entwicklern von Robotern zu, diese emotional und menschenbezogen zu gestalten. Es wird nicht mehr nur um das Ausführen von Arbeiten gehen.
Laut Studie sind Industrieroboter und Robotics-Anwendungen eine Schlüsselaktivierungstechnologie, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Fertigungsindustrie und die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt zu verbessern. Man habe neue empirische Beweise dafür erbracht, dass die weitere Entwicklung und Verbreitung von Robotersystemen die Wachstumspotenziale der europäischen Industrie zu heben hilft, so die Studienautoren.