Exporte eingebrochen

Russland fällt als Handelspartner ab

10.02.2023
Die deutschen Exporte nach Russland sind mit den Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs eingebrochen, während die Importe zugelegt haben.
Da Deutschland wesentlich mehr aus Russland importierte, als es dorthin exportierte, wies die Handelsbilanz 2022 ein Defizit von 20,7 Milliarden Euro aus.
Da Deutschland wesentlich mehr aus Russland importierte, als es dorthin exportierte, wies die Handelsbilanz 2022 ein Defizit von 20,7 Milliarden Euro aus.
Foto: Jes2u.photo - shutterstock.com

Der Wert der Ausfuhren nach Russland fiel im vergangenen Jahr um gut 45 Prozent gemessen am Vorjahr auf 14,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. In der Rangfolge der wichtigsten Abnehmerstaaten deutscher Exporte fiel Russland im Jahresvergleich von Rang 15 auf Platz 23.

Wegen der mit dem Ukraine-Krieg stark gestiegenen Preise etwa für Öl und Gas wuchsen zugleich die deutschen Importe aus Russland um 6,5 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro. Die importierte Warenmenge ging hingegen um 41,5 Prozent zurück. Bis in die zweite Jahreshälfte war Russland noch ein wichtiger Energielieferant für Deutschland.

Kasachstan springt ein

In der Rangfolge der wichtigsten Warenlieferanten fiel Russland von Rang 12 auf 14. "Ausgebliebene Energie-Importe aus Russland wurden zum Teil durch Lieferungen aus anderen osteuropäischen Staaten ausgeglichen, insbesondere aus Kasachstan", so die Statistiker.

Waren Maschinen 2021 noch die wichtigsten deutschen Exportgüter nach Russland, brachen Maschinenausfuhren im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte ein. Die Exporte von chemischen Erzeugnissen sanken um gut 43 Prozent. Pharma-Ausfuhren nach Russland legten wegen gestiegener Preise um fast 18 Prozent zu auf gut drei Milliarden Euro und belegten damit Rang 1 der wichtigsten Exportgüter.

Da Deutschland wesentlich mehr aus Russland importierte, als es dorthin exportierte, wies die Handelsbilanz ein Defizit von 20,7 Milliarden Euro aus. Das war der höchste Importüberschuss seit 1992. Im Jahr 2021 hatte der Saldo aus Exporten und Importen noch bei minus 6,5 Milliarden Euro gelegen. (dpa/rs)

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