US-Justiz ermittelt
SAP gerät unter Druck
Auf der Plattform Tradegate wurden die Papiere von SAPSAP vorbörslich bis zu fünf Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs gehandelt. Sie drohen damit unter die 200-Euro-Marke zu fallen, die in diesem Monat erstmals überschritten worden war. Zuletzt wurden sie 3,2 Prozent tiefer bei 200,18 Euro gehandelt. Alles zu SAP auf CIO.de
Eine Meldung der US-Justiz sorgte für Mollstimmung und lädt zu Gewinnmitnahmen ein. Untersuchungen mit Blick auf mögliche Preisabsprachen von SAP und dem IT-Wiederverkäufer Carahsoft laufen aber schon mindestens seit dem Jahr 2022, wie aus Unterlagen für das Bundesgericht in Baltimore hervorgeht. Carahsoft hat sich seit seiner Gründung 2004 zu einem dominanten Akteur in der Beschaffung von Technologie für die US-Regierung entwickelt.
Keine Stellungnahme von SAP
Börsianern zufolge dürfte die aus der Angelegenheit resultierende Unsicherheit die SAP-Aktien zunächst einmal belasten. "Dies sind offensichtlich schlechte Nachrichten. Aber es ist zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich, das Ergebnis einer solchen Untersuchung vorherzusagen", betonte am Morgen ein Marktteilnehmer. Und noch schwieriger sei es abzuschätzen, welche Strafen drohen, wenn SAP für schuldig befunden wird. Eine SAP-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg ab.
Am Dienstag hatten die SAP-Aktien mit gut 208 Euro in der Spitze so viel gekostet wie noch nie. Das Jahresplus lag da bei fast 50 Prozent, womit sie 2024 bislang der drittbeste Dax-Wert sind. Als größtes Schwergewicht im Dax haben trugen sie auch ein gutes Stück dazu bei, dass der deutsche Leitindex zuletzt über der 19.000-Punkte-Marke erneute Rekorde aufstellen konnte.
Etwas entlastend könnte am Mittwoch einem Börsianer zufolge wirken, dass mit Progress Software ein US-Wettbewerber am Vorabend nach dem New Yorker Börsenschluss gut aufgenommene Quartalszahlen vorlegte. Dessen Papiere zogen im nachbörslichen Nasdaq-Handel um etwa fünf Prozent an. (dpa/rs)