Städte-Sektor soll aufgelöst werden
Siemens plant Neuordnung der Konzernstruktur
So werde voraussichtlich der Siemens-Sektor Infrastruktur & Städte (17,6 Milliarden Euro Umsatz) aufgelöst, und die darin enthaltenen Geschäfte würden neu sortiert, berichtet das manager magazin unter Berufung auf Insider.
Die Einheit, in der etwa das Zuggeschäft, die Gebäudetechnologie und die Technik zur Energieverteilung gebündelt sind, war erst 2011 von Kaeser-Vorgänger Peter Löscher installiert worden. Auf dem Prüfstand stehen dem Bericht zufolge aber auch die drei übrigen Sektoren (IndustrieIndustrie, Energie, Medizintechnik). Als Resultat der bereits gestarteten, internen Analyse könne sich der Konzern womöglich stattdessen in fünf bis acht Sparten aufstellen, heißt es in dem Bericht. Top-Firmen der Branche Industrie
Konkrete Entscheidungen zur Reorganisation des Konzerns werde Kaeser im kommenden Frühjahr verkünden. Zum Start des neuen Geschäftsjahres im Oktober 2014 solle Siemens bereits in den angepassten Einheiten arbeiten.
Entschieden sei dagegen, dass Siemens ein neues fünfköpfiges Gremium unterhalb des Vorstands installieren wird, das direkt an den Konzernchef berichtet. Es habe den Zweck, Kaeser den Rücken in der Münchener Zentrale freizuhalten. Dem Gremium würden unter anderem der neue Strategiechef Horst Kayser und die neue Verantwortliche für die Top-Führungskräfteentwicklung, Janina Kugel, angehören, heißt es in dem Bericht. Ab dem kommenden Jahr, nach dem Ausscheiden des jetzigen Rechtsvorstands Peter Solmssen, wolle sich Kaeser die Leitung des Gremiums mit einem Chief of Staff teilen. Dieser solle im Vorstandsrang für Personal und Recht zuständig sein. Für den Posten möchte Kaeser eine Frau gewinnen.
Seine eigene Position stärke Kaeser zudem durch eine veränderte Aufgabenverteilung im Vorstand: Der frühere Finanzvorstand habe zwei der wichtigsten Zuständigkeiten seines früheren Ressorts in das Ressort des Vorstandschefs abgezogen: Investor Relations und Merger & Acquisitions.
Eine weitere Neuerung betrifft die Vergütung der Vorstände. Wie es in dem Bericht heißt, habe sich der Aufsichtsrat bereits darüber verständigt, dass die Sektorenchefs im Gegensatz zur bisherigen Einheitsbezahlung einen Teil ihrer Vergütung je nach persönlichem Erfolg erhalten. Kaeser könne so seinen Kollegen spezielle Ziele setzen und besser Druck ausüben. (rs)