Airpods & Co.
So gefährlich sind Earbuds für das Gehör
Earbuds, In-Ear-Kopfhörer, Headphones: Seitdem AppleApple 2016 seine kabellosen Bluetooth-Kopfhörer der Airpods-Reihe zusammen mit dem iPhone 7 herausgebracht hat, sind die Ohrenstöpsel mit den vielen Namen aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Bessere Modelle wie Alles zu Apple auf CIO.de
- Sony WF-1000XM4 (und Sony LinkBuds S),
- Sennheiser Momentum True Wireless 3,
- Bose QuietComfort Earbuds II,
- Apple Airpods Pro (zweite Generation),
- Google Pixel Buds Pro oder
bieten alle einen großartigen Sound und oft auch Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling = ANC). Zu laut aufgedreht, können sie jedoch das Gehör nachhaltig schädigen.
Die Lautstärke zu kontrollieren ist wichtig, bestreiten doch viele Menschen einen Großteil ihres Arbeitstags mit Stöpseln im Ohr. Sie telefonieren damit, nehmen an Zoom- oder Teams-Meetings teil, hören Musik oder gehen sogar damit ins Bett, um Störgeräusche auszublenden oder leise Einschlafmusik zu hören. Anders als klassische Kopfhörer, die über den Kopf gestülpt werden, stecken aber die In-Ear-Headphones tief in den Gehörgängen.
Führt das zu gesundheitlichen Problemen? Audiologen geben zumindest teilweise Entwarnung: Nur weil ein Kopfhörer tief im Ohr sitzt, richtet er noch keinen Schaden an - zumindest nicht mehr als andere Lärmquellen. Relevant ist ausschließlich die Lautstärke, mit der das Trommelfell über längere Zeiträume hinweg strapaziert wird.
Wer laut hören will, sollte das nicht zu lange tun
Gegenüber der New York Times erklärte der Wissenschaftler Cory Portnuff, Gehörspezialist an der University of Colorado Hospital, die "80-zu-90-Regel": Demnach können Musikfreunde 90 Minuten am Tag auf bis zu 80 Prozent der maximalen Lautstärke aufdrehen, ohne Schaden zu nehmen. Wer leiser hört, darf sich entsprechend länger beschallen lassen. Wer dagegen Lautstärke liebt, sollte sich dem Lärm nicht allzu lange aussetzen. Begnügen sich Hörer mit maximal 60 Prozent der höchstmöglichen Lautstärke, können sie ihre Playlists den ganzen Tag rauf- und runterspielen, ohne Schaden zu nehmen.
Hintergrund ist, dass sich die maximale Lautstärke aller Ohrhörer bei 105 bis 110 Dezibel (dB) einpendelt. 80 Prozent entspricht also einer Beschallung mit 85 dB. Was bedeutet das? Ein typisches Gespräch erreicht eine Lautstärke von 60 dB, ein Motorrad bringt es auf 95 dB, der normale Stadtverkehr, so wie man ihn aus dem Fahrzeug heraus wahrnimmt, erreicht rund 85 dB. Geräusche über 70 dB fügen dem Gehör Schaden zu, wenn sie sehr lange andauern. Erreicht der Lärmpegel mehr als 120 dB, kann das sofortige Schäden zur Folge haben.
Probleme entstehen vor allem dann, wenn Kopfhörer in einer lauten Umgebung genutzt werden und die Besitzer den Sound immer weiter aufdrehen, um Stimmen oder Musik dennoch klar zu empfangen. In diesem Fall ist die 80-Dezibel-Grenze schnell überschritten und es kann zu Gehörschäden kommen. Wissenschaftler empfehlen deshalb Earbuds, die Hintergrundgeräusche ausblenden können. ANC ist vor diesem Hintergrund also eine wichtige Option. Wer Over-Ear-Phones wählt, sollte zudem darauf achten, dass sie dicht um die Ohren herum abschließen.
Diese Einstellungen am iPhone geben Kontrolle
Wie finden Smartphone-Nutzer heraus, ob sie ihre Musik zu stark aufgedreht haben? User neuerer iPhone-Modelle gehen in die Einstellungen und fügen im Kontrollzentrum das Steuerelement "Hören" hinzu. Das Ohrsymbol erscheint dann im Kontrollzentrum und Nutzer können dort den Kopfhörerpegel ablesen. Außerdem finden sie in der Health-App unter dem Navigationspunkt Gesundheitskategorien den Bereich Hören, wo unter anderem die durchschnittliche Gehörbelastung der vergangenen sieben Tage sowie jede Menge andere Audio-Infos bereitstehen.
Android-Geräte halten je nach Modell verschiedene Vorkehrungen für die Kontrolle der Lautstärke vor. Wir empfehlen: Einfach mal unter Einstellungen nach Menüpunkten wie Töne & Vibrationen (Samsung) und Lautstärke suchen. Für beide Gerätekategorien können zudem kostenlose Apps zur Lautstärkemessung verwendet werden, darunter etwa
- LärmApp (hrsg. vom Deutschen Berufsverband der HNO-Ärzte),
- Schallmessung (Sound Meter),
- Sound Analyzer App oder
- Dezibel X.