iOS 10
So hält der iPhone-Akku länger
Simon Lohmann ist Freier Autor bei macwelt.de.
Auf Spotlight verzichten
Auch das Abschalten von Spotlight, der universellen Suche des iPhone, kitzelt noch ein paar Minuten Laufzeit aus dem Akku. Spotlight verbraucht nämlich auch dann Energie, wenn man es gar nicht nutzt. Im Hintergrund indiziert die Maschine aber permanent Daten auf dem iPhone. Dem macht man über "Einstellungen > Allgemein > Spotlight" (vorübergehend) den Garaus.
An Energie für E-Mails und iCloud sparen
Push-E-Mail ist sehr praktisch, kostet aber Energie, da der Mail-Client im Hintergrund stets die E-Mail-Server checkt. Also schalten Sie die Funktion einfach über "Einstellungen > Mail, Kontakte, Kalender" ab. Im "Datenabgleich" stellen Sie dann auch ein, dass Sie Ihre Mails sich lieber selbst holen - so viel ist nicht gespart, sucht das iPhone dennoch alle 15 Minuten nach neuen Nachrichten. Der Akkulaufzeit hilft auch enorm, hat man seine Kommunikation in nur einen Account gebündelt, bleiben weniger Server zum Abrufen. Belassen Sie es also bei einem Account und löschen die anderen.
Nicht nur E-Mails werden auf Servern gehosted und permanent von Endgeräten abgeglichen, auch andere Apps bedienen sich der iCloud und dem iCloud Drive. Abschalten hilft auch hier weiter.
Batterie
Seit iOS 9 sind die wichtigsten Akku-Einstellungen etwas übersichtlicher auf der obersten Ebene in der Einstellungen-App dargestellt. In der Option "Batterie" lässt sich mit einem Regler der Stromsparmodus einschalten. Damit versetzt sich das iPhone oder iPad in ein Halbschlaf - Das Display wird dunkler, die E-Mails werden nur auf Abruf vom Server geholt. Die Hintergrundaktualisierung aller Apps ist ebenfalls abgeschaltet.
Ist abzusehen, dass man das iOS-Gerät noch längere Zeit braucht und die Steckdose weit ist, lohnt sich auf jeden Fall, diesen Regler zu aktivieren. So zögert man das Abschalten hinaus. In der Batterie-Einstellung befindet sich noch eine Übersicht aller Apps, die am meisten Strom verbrauchen. Klickt man auf eine kleine Uhr unter der Bezeichnung "Batterienutzung", listet iOS noch getrennt die Bildschirm- und Hintergrundaktivitäten einer App. So lassen sich die größten Strom-Sünder herausfinden und gegebenenfalls deren Hintergrundaktivität abgeschaltet.
Keine automatischen Updates
Eine auf den ersten Blick enorm nützliche Funktion bietet iOS in den Einstellungen unter "iTunes & App Store". Die Option "Updates" unter "Automatische Downloads" sorgt dafür, dass automatisch App-Updates geladen werden. Damit ist das iPad und iPhone immer auf dem aktuellen Stand. Per Voreinstellung kann das auch unterwegs über die Mobilfunk-Verbindung erfolgen.
Lädt iOS hier etwa das Update eines Spiels, können bei einigen Games mehrere Hundert Megabyte zusammen kommen, die sogenannte Flatrate ist dann schnell aufgebraucht. Die Downloadgeschwindigkeit wird dann so gedrosselt, dass nicht einmal mehr Mailen unterwegs Spaß macht. Außerdem kostet der Download über 3G oder LTE gewaltig Saft.
Zu Hause per WLAN an der Steckdose ist die Funktion klasse, anstehende Updates werden angezeigt, unterwegs schalten Sie die Option "Mobile Daten verwenden" besser aus, damit werden nicht nur automatische Updates unterbunden, sondern auch andere Datentransfers.
Vorsorge: So pflegen Sie Ihren Akku
Neben den Tipps und Maßnahmen zur Verlängerung der Akkulaufzeit empfehlen sich weitere Maßnahmen. Zur Aufrechterhaltung der Leistung der Lithium-Ionen-Batterie müssen sich die Elektronen in der Batterie "bewegen". Apple empfiehlt deshalb, mindestens einen vollen Ladezyklus pro Monat durchzuführen. Dazu ist das iOS-Gerät auf 100 Prozent Akkuleistung aufzuladen und dann komplett zu entleeren. Ob das nun die Gesamtlebensdauer des Akku wirklich verlängert, bleibt umstritten, einige Experten raten auch dazu, den Akku schon bei 20 Prozent Restladung aufzuladen und ihn zwischen 80 und 90 Prozent wieder von der Steckdose zu nehmen. Wenn man aber mindestens einmal im Monat das iPhone oder iPad komplett leer laufen lässt und dann wieder volltankt, ist die Akkustandsanzeige neu kalibriert. Und Sie wundern sich nicht mehr darüber, dass von einer Anzeige von 17 Prozent bis zu den Warnungen vor nur noch 10 und 5 Prozent Restladung nur noch Augenblicke vergehen.
Es schadet im Übrigen vermutlich nicht, wenn Sie das iPhone etwa während des Bürotages die ganze Zeit am Ladekabel hängen lassen. Ist der Akku zu 100 Prozent voll, lädt die Elektronik ihn nicht mehr weiter auf. Überprüfen Sie das, indem Sie bei unter 100 Prozent Ihr iPhone in die Hand nehmen und einige Zeit nach Erreichen der vollen Ladung wieder. Das Smartphone darf dann nicht mehr heiß sein.
Apple gibt die Betriebstemperatur von iPhone und iPad mit null bis 35 Grad Celsius an. Wenn Sie das Gerät bei sehr niedrigen Temperaturen verwenden, nimmt die Batterielaufzeit ab, allerdings nur temporär. Gefährlicher sind hohe Temperaturen über 35 Grad. Im Winter verhalten sich die Laufzeiten ähnlich: Ist man über längere Zeit draußen bei den Minustemperaturen, kann sich das iPhone rapide entladen. Daher muss man hierbei achten, das Smartphone nicht in den Außentaschen einer Jacke, sondert nah am Körper zu tragen.
Sie können die Kapazität der Batterie dauerhaft beeinträchtigen. Wird es bei hohen Temperaturen zudem geladen, steigt die Temperatur weiter - hier ist also Vorsicht geboten.
Ausschalten oder auf externe Energie vertrauen
Beinahe hätten wir es vergessen: Am meisten spart man Energie, schaltet man das iPhone komplett ab. Die Konsequenzen sind dann aber auch klar: Sie haben weder Zugriff auf das Internet, noch können Sie telefonieren, daddeln oder fotografieren. Aber wenn nur noch minimal Ladung übrig ist, alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind, sie aber sicher sind, vor Erreichen der nächsten Stromtanktstelle nochmals dringend telefonieren oder mailen zu müssen: Gönnen Sie dem iPhone bis dahin eine Auszeit, bevor es sich von selbst abschaltet.
Wem das schon einmal passiert ist, Akku leer, aber iPhone dringend benötigt, wird sich einen externen Akku anschaffen wollen, der eine oder zwei weitere Ladungen bereit hält. (Macwelt)