Aberdeen erwartet Wandel zur Service-oriented IT
SOA durch Technik-Angst und mangelndes Wissen gebremst
Situation von SOA heute vergleichbar mit dem Internet Mitte der 90-er Jahre
Die Autoren der Untersuchung haben die Ziele abgefragt, die mit SOA verbunden sind. Insgesamt will jeder zweite Befragte die neuen Technologien vor allem implementieren, um neue Fähigkeiten und Produkte zu entwickeln. Die Studienteilnehmer, deren Unternehmen wegen ihrer hohen Technik-Affinität als "Best in Class" (BIC) eingestuft werden, nannten diesen Punkt zu 67 Prozent. An zweiter Stelle steht die Nutzung oder Wieder-Nutzung von Applikationen über Internet-Services (57 Prozent der BIC-Befragten, 43 Prozent im Schnitt) vor dem Management der IT-Komplexität (jeweils 43 Prozent der Nennungen).
Die Technik-Affinität zeigt sich auch in der Aufteilung der IT-Budgets: BIC-Firmen geben fast 30 Prozent für Innovationen aus, der Durchschnitt liegt nur bei 18,5 Prozent. Gleichzeitig fließt bei den BIC-Unternehmen nur 12,4 Prozent des IT-Budgets in die Instandhaltung gegenüber 27,3 Prozent im Schnitt.
Die Autoren der Studie wollten wissen, wer sich in den Unternehmen für SOA einsetzt. Der CIO wurde von 40 Prozent genannt, mit einem Prozent weniger folgt der IT-Architekt/IT-Planer. Business Manager machen sich in 14 Prozent der befragten Firmen für SOA stark. Ein eigenes SOA-Kompetenz-Center gibt es nur in zehn Prozent der Firmen.
Weil die Materie so komplex ist und sich auf das ganze Unternehmen auswirkt, sprechen die Analysten von der IT-Abteilung als künftige Service-orientierte IT (SO-IT).
Die Analysten vergleichen die Situation von SOA heute mit der des Internets Mitte der Neunziger Jahre, als erst die Best-in-Class-Unternehmen zögerlich mit der Nutzung begannen. Neben einer Scheu vor neuen Techniken sehen sie das auch in einer Controlling-Mentalität begründet, die bei den IT-Budgets in erster Linie sparen will und damit vor den Investitionen zurück schreckt, die SOA zunächst erforderlich macht.