Marc Benioff wird Verleger

Software-Milliardär kauft das US-Magazin "Time"

17.09.2018
Ein weiterer traditionsreicher Name aus der amerikanischen Medienwelt gehört künftig einem Tech-Milliardär.
Salesforce-Chef Nenioff und seine Frau Lynne haben das Magazin Time gekauft.
Salesforce-Chef Nenioff und seine Frau Lynne haben das Magazin Time gekauft.
Foto: Popartic - shutterstock.com

Der Software-Unternehmer Marc Benioff und seine Ehefrau Lynne kaufen das Magazin "Time". Der Kaufpreis liegt bei 190 Millionen Dollar in bar. Benioff ist Gründer und Chef der Firma Salesforce, die auf Firmensoftware aus der Internet-Cloud spezialisiert ist und unter anderem mit dem deutschen SAP-Konzern konkurriert. "Time" kaufen die Benioffs aber als Privatleute. Das Paar werde nicht in den redaktionellen Alltag eingreifen, erklärte der bisherige Eigentümer, der Medienkonzern Meredith, in der Nacht zum Montag.

Auf ähnliche Weise hatte vor rund fünf Jahren Amazon-Gründer Jeff Bezos die "Washington Post" gekauft. Er zahlte 250 Millionen Dollar - und es ist nicht bekannt, wie viel Geld er seitdem noch in Betrieb und Modernisierung des Blatts investierte. Die kritische Haltung der "Washington Post" gegenüber US-Präsident Donald Trump handelte Bezos - und auch Amazon- wiederholte Attacken aus dem Weißen Haus ein.

"Fortune", "Money" und "Sports Illustrated" stehen zum Verkauf

"Time" war - ähnlich wie seinerzeit die "Washington Post" - hart vom Rückgang der Print-Werbeeinnahmen getroffen worden. Meredith hatte das Magazin erst im Januar gekauft, will sich jetzt aber von mehreren bekannten Titeln trennen, um in den kommenden zwei Jahren die Kosten um bis zu 500 Millionen Dollar zu senken. Zum Verkauf stehen auch "Fortune", "Money" und "Sports Illustrated".

US-Medienberichten zufolge gingen die Preisvorstellungen von Meredith aber mit denen potenzieller Käufer bisher stark auseinander. Der Konzern gibt unter anderem auch das Magazin "People" heraus.

"Time" zählte über Jahrzehnte zu den bekanntesten und einflussreichsten US-Publikationen. Die Wahl zur "Person des Jahres" etwa fand stets auch international viel Beachtung. In den vergangenen Jahren versuchte "Time" angesichts sinkender AuflagenAuflagen und Print-Werbeerlöse, stärker online Fuß zu fassen. (dpa/rs) Top-Firmen der Branche Medien

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