Prognose für 2020 von Cisco
Technologien, die die Welt verändern
Genau wie die Leistung unserer Rechner exponentiell steigt, und nicht linear, so steigt auch der Takt der Veränderung. Das heißt, die nächste Dekade hat sicher deutlich mehr technologischen Wandeltechnologischen Wandel im Gepäck als die vergangene. Sicher, bahnbrechende Technik ist per se unvorhersehbar - aber man kann sich immer noch anschauen, woran die Entwicklungslabore rund um den Globus gerade basteln - und so Hinweise auf die Überraschungen der Zukunft ergattern. Alles zu IT Trends auf CIO.de
Dies ist der Vollzeit-Job von Dave Evans, der Chef-Futurist bei der Cisco Internet Business Solutions Group (IBSG). Er hat mit zahlreichen Visionären und Analysten in der Branche gesprochen. In diesem Beitrag sehen Sie seine Visionen:
1. Das Internet der Dinge
Wir haben die Schwelle überschritten: Längst sind mehr Dinge mit dem Internet verbunden als Menschen. Auch der Übergang zu IPv6 unterstützt die scheinbar uneingeschränkte Konnektivität. Nach Einschätzungen der Cisco IBSG steigt die Zahl der Dinge auf der Datenautobahn bis zum Jahr 2020 auf 50 Milliarden - das sind dann mehr als fünf Geräte pro Person auf der Welt. In den Industrieländern sind viele von uns schon jetzt daran gewöhnt, drei oder mehr Geräte ständig am Netz hängen zu haben, wenn wir an PCs, Smartphones, Tablets und Fernseher denken. Als nächstes kommen Sensor Netzwerke, die mit wenig Energieverbrauch "Massen von Daten sammeln, senden, analysieren und verteilen", sagt Evans.
Diese Sensoren basieren auf Standards wie Zigbee, 6LoWPAN und Z-Wave, und sie werden derzeit schon sowohl auf erwartete als auch überraschende Weise eingesetzt. Zigbee steckt zum Beispiel in intelligenten Stromzählern, 6LoWPAN wird von Vint Cerf mittels IPv6 benutzt, um das Klima im Weinkeller zu überwachen. Z-Wave ist die Grundlage für die Smart Home Dienste von Verizon. Aber es entstehen auch deutlich kreativere Verwendungen.
Sparked, ein Start-Up aus Holland, implantiert Sensoren in die Ohren von Kühen, um ihre Gesundheit und ihre Aufenthaltsorte im Blick zu behalten. Sensoren stecken in Schuhen, in Medizintechnik wie Inhaliergeräten für Asthmatiker und Operations-Instrumenten. In Schweden gibt es sogar einen Baum, der seine Gefühle und Gedanken mithile eines Sensors twittert. Ericsson hilft ihm bei der Übersetzung (@connectedtree or #ectree).
2. Eine Wolke aus Zettabytes
Etwa 5 Exabytes an frischen Daten wurden im Jahr 2008 geschaffen. Das entspricht einer Milliarde DVDs. Jetzt spulen wir vor in die Zukunft, und sehen: Wir schaffen 1,2 Zettabytes - wobei 1.024 Exabytes einem Zettabyte entsprechen. "Das ist das gleiche als wenn jeder Mensch auf der Welt für 100 Jahre twittern würde, oder 125 Jahre ihrer einstündigen Lieblings-Fernsehsendung", sagt Evans. Verantwortlich für diesen Anstieg ist vor allem unsere Liebe für HD-Video. Cisco schätzt, dass im Jahr 2015 die Daten im Internet zu 91 Prozent aus Videos bestehen werden. Um diese Datenmengen durch das Internet zu schieben, braucht es deutlich verstärkte Netze – damit die Videos nicht auf dem Weg verloren gehen.
- Wo steht die IT in sieben Jahren?
IT im Jahre 2020: Die künftigen Herausforderungen bewegen sich im Spannungsfeld von Supply und Demand. Fortschrittliche Unternehmen werden langfristiges Wachstum anstreben, indem sie ein Gleichgewicht zwischen den IT-Kosten und dem IT-Wert herstellen. So A.T. Kearny im Vorwort zu einer aktuellen Studie ("Preparing for the Future"), für die 150 CIOs weltweit befragt wurden. - Wofür werden die Budgets ausgegeben?
Im Jahr 2020 werden drei Fünftel der Anwendungsbudgets in Projekte fließen, die dem Vertrieb und den Kundenbeziehungen zugute kommen, so A.T. Kearny. - Der CIO rückt in den Vorstand auf
Etwa 45 Prozent der Studienteilnehmer halten es für sinnvoll, wenn die IT im Vorstand durch ein eigenes Ressort vertreten ist. Besonders hoch ist der Anteil der Befürworter dort, wo die IT eine Kernkompetenz ist, also in der Finanzindustrie und im Bereich Telco, Hightech, Media. - Die Budgets wachsen um etwa 30 Prozent
Allgemein gehen die Befragten von wachsenden IT-Budgets aus. Im Druchschnitt rechnen sie mit 30 Prozent insgesamt, verteilt über sieben Jahre. Besonders viel Wachstum wird dort erwartet, wo die IT Teil des herzustellenden Produkts ist, also vor allem im Automotive-Bereich. - Die Zahl der Anwendungen nimmt zu
Obwohl sich die Unternehmen alle um eine Konsolidierung der IT-Landschaft bemühen, werden die Anwendungen sogar noch zunehmen. Davon sind 84 Prozent der Teilnehmer überzeugt. Gleichzeitig wächst die Anzahl der (mobilen) Schnittstellen. Diese Vielfalt muss durch Standardisierung der Software aufgefangen werden. - Die Anwendung werden spezieller
Konsolidierung ist nicht mehr die Standardantwort auf den steigenden Bedarf. Viele CIOs befürworten unabhängige "Inseln der Spezialisierung", die Business-Anforderungen schneller und effektiver erfüllen können. - Outsourcing und Offshoring nehmen zu
Die IT muss einen Teil der operationellen Risiken auf Dritte abwälzen. Deshalb ist beim Outsourcing noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Auch Offshoring bleibt en vogue. Allerdings verschiebt sich der Fokus von Asien nach Osteuropa, so hat A.T. Kearney ermittelt.