Alternative zu Apples Angebot
Test: Mac Mini Alternate Edition
SSD sorgt für Speed
Ganz anders sieht das beim Modell mit SSD aus. In unserem Testgerät arbeitet eine SSD von Crucial mit 256 Gigabyte Kapazität. Im Handel kostet diese Platte derzeit etwa 180 Euro. Das Laufwerk ist per Sata III angebunden, schafft also theoretische Datenraten von etwa 600 Megabyte pro Sekunde. Wir messen durchschnittlich 340 Megabyte pro Sekunde, was ein guter, wenngleich kein überragender Wert für eine SSD ist. Andere Modelle schaffen hier mehr.
Die Zugriffszeit liegt bei gemessenen 0,15 Millisekunden. Genau hier spielt die SSD ihre Vorteile gegenüber der magnetischen Platte aus. Der Mac fühlt sich wesentlich schneller an, Programme starten blitzschnell, Fenster öffnen sich stets in einem Wimpernschlag. Das lässt sich zwar nur schwer in Zahlen fassen, doch die Bootzeit demonstriert es eindrucksvoll: Statt in knapp 40 Sekunden ist die SSD-Variante nur 16 Sekunden nach Druck auf den Einschaltknopf betriebsbereit. Zudem wird die SSD nicht langsamer, je mehr Daten auf ihr gespeichert werden. Zugriffszeit und Datenrate bleiben weitgehend konstant. Dem gegenüber steht allerdings nur ein Viertel der Kapazität, was die SSD-Version nicht für Speicher-intensive Anwendungen wie beispielsweise Videoschnitt empfiehlt.
Apple hat mit seinem Fusion Drive einen gelungenen Kompromiss aus Geschwindigkeit und Kapazität gefunden, ein Fusion Drive bietet jedoch auch Alternate in der Mac Mini Basisversion nicht an. Mit ein wenig bastlerischem Geschick sowie den richtigen Werkzeugen und Kabeln kann man sich aber ein Fusion Drive selber bauen. Wie das genau geht erfahren Sie in der Macwelt-Ausgabe 4/2013. Wir haben die Testergebnisse dieses Selbstbau-Experiment in den Test einfließen lassen, sie finden die Vergleichswerte in der Benchmark-Tabelle.
CPU- und Grafikleistung
Da wir die Basiskonfiguration des 2012er Mac Mini bislang noch nicht im Macwelt-Testcenter hatten, bietet es sich an, die Alternate-Editions direkt mit dem Quadcore-Top-Modell von Apple zu vergleichen (siehe Benchmark-Tabelle). Überraschungen gibt es dabei jedoch nicht. Anwendungen, die alle CPU-Kerne nutzen, liegen auf dem Quadcore-Modell erwartungsgemäß vorn. Insgesamt ist der Unterschied jedoch nicht sonderlich groß. Auch der Dualcore-Mac-Mini ist aktuellen Anforderungen durchaus gewachsen. Selbst 3D-Spiele meistert er zufriedenstellend, wenngleich man bei echten Blockbustern, wie beispielsweise Portal 2 die Qualität der Darstellung herunterschrauben muss, um eine flüssige und ruckelfreie Spielerfahrung zu erreichen.
Stromverbrauch und Lautheit
Überrascht sind wir von den Ergonomie-Messungen. Die Dualcore-CPU des Basismodells ist spürbar genügsamer als die Quadcore-Version. Das macht sich in erster Linie im Stromverbrauch unter Volllast bemerkbar. Statt knapp 50 Watt zieht der Basis-Mini weniger als die Hälfte (22 Watt) aus dem Stromnetz. Das hat direkte Auswirkungen auf die Geräuschentwicklung, denn wo weniger Strom verbraucht wird, muss auch weniger gekühlt werden. Unsere Schallmesskammer offenbart: Während der Quadcore-Mini nach 20 Minuten Volllast gut hörbar mit 1,5 Sone vor sich hin rauscht, bleibt der Basis-Mac-Mini mit 0,1 Sone so gut wie unhörbar. Der Unterschied zwischen der SSD- und der Festlattenversion fällt hier zudem kaum auf und ist nicht messbar. Die Seagate-Platte, die Alternate einsetzt arbeitet also sehr leise. (Macwelt)