IT-Schwachstellen im Supply Chain Management
Unternehmen unterschätzen IT-Risiken
In Unternehmen basieren heute 80 bis 90 Prozent der Kernprozesse auf IT-Anwendungen. IT-Verantwortliche unterschätzen jedoch häufig IT-Geschäftsrisiken, die sich aus einer umfassenden betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise auf gescheiterte IT-Projekte und Vorfälle (z.B. Ausfall) ergeben. Laut Mercury liegt eine potenzielle Gefährdung durch IT-Fehler auf der Hand.
Hauptrisiko Umsatzeinbuße
IT-Manager schätzen die Folgen missglückter IT-Initiativen jedoch unterschiedlich ein. So erachten 46 Prozent der befragten CIOs in Deutschland Umsatzeinbußen als Hauptrisiko (Europa: 48 Prozent), dicht gefolgt von der Sorge, geplante Kosteneinsparungen nicht realisieren zu können. Letzteres ist im europäischen Vergleich mit einem Anteil von 42 Prozent (Europa: 26 Prozent) vor allem für deutsche CIOs relevant. Die Befragten zählen darüber hinaus Image-Einbußen aufgrund publik gewordener Servicefehler, Verlust von Kunden, juristische Folgen sowie unvorhergesehene Zusatzausgaben zu den weiteren negativen Folgen einer missglückten IT-Initiative.
Kritische Supply Chain
Am verwundbarsten ist die Unternehmens-IT in den Bereichen Supply-Chain/Logistik. Das gaben 43 Prozent der teilnehmenden deutschen IT-Verantwortlichen und im europäischen Durchschnitt 36 Prozent zu Protokoll. Mit Abstand folgen Finanzbuchhaltung (Deutschland: 31 Prozent; Europa: 23 Prozent) sowie die Produkt- und Service-Entwicklung (Deutschland: 29 Prozent; Europa: 23 Prozent).
Negativ bewerteten die Teilnehmer der Studie auch den betriebswirtschaftlichen Erfolg ihrer IT-Initiativen in den zurückliegenden beiden Jahren. Nur 49 Prozent aller Technologie-Projekte in diesem Zeitraum lieferten einen messbaren geschäftlichen Erfolg. Deutschland ist hier Schlusslicht im europäischen Vergleich: 42 Prozent der hiesigen CIOs gaben eine IT-Erfolgsquote von bis zu 50 Prozent an, 22 Prozent schätzten den Anteil rentabler IT-Projekte sogar auf lediglich 10 bis 25 Prozent.