Sprach-/Datennetze

Voice over IP ist nur ein Anfang

Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

Die Kommunikationskultur ändert sich

Doch auch das Nutzungsverhalten der Anwender ändert sich. "Herausforderungen wie Globalisierung, Mobilität, flexible Arbeitsmodelle und Teamarbeit prägen die heutige Arbeitswelt des Informationszeitalters", so Fionn Schreiner. "Als Folge dieser Entwicklungen ist die heutige Teamarbeit nicht mehr der Notwendigkeit eines gemeinsamen Ortes und/oder Zeit unterworfen. Stationäre Arbeit ist dem mobilen Verständnis von Arbeit gewichen." Eine neue Kommunikationskultur entwickelt sich. Der Einsatz moderner Kommunikationsmittel wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor. Denn sie gewährleisten einen schnelleren Informationsfluss und sorgen dafür, dass Geschäftsprozesse nicht abbrechen, weil gerade niemand erreichbar ist. Das sorgt für kurze Entscheidungswege, motivierte Mitarbeiter und zufriedene Kunden.

Dan Bieler: "Unified Communications ist keine Technologie, sondern ein Konzept".
Dan Bieler: "Unified Communications ist keine Technologie, sondern ein Konzept".

Vor diesem Hintergrund bezeichnet das Marktforschungsinstitut IDC Unified Communications nicht als reine Technologielösung, sondern als Konzept. "Die Kernaufgabe von IT Managern und CIOs besteht darin, eine IT- und Kommunikationsinfrastruktur zu schaffen, die es dem Unternehmen erlaubt, sich in effizienter und produktiver Weise seinem Kerngeschäft zu widmen. UC kann dabei helfen, bleibt aber Mittel zum Zweck", sagt Dan Bieler, Director Consulting, European, Telecommunications & Networking bei IDC.

Wer also VoIP oder Unified Communications einführen will, sollte die Bedeutung der Kommunikationsmittel für die Geschäftsprozesse herausarbeiten. Sprach- und Datenintegration wird künftig kein Selbstzweck mehr sein, sondern sie muss die Effizienz der Kommunikation steigern, indem sie einen synchronen, konstanten Informationsfluss gewährleistet, bis ein Geschäftsprozess abgeschlossen ist. Dies gilt nicht nur für die eigenen Mitarbeiter, sondern auch für Partner, Zulieferer und den Kommunikationsprozess mit Kunden. Integrierte Kommunikationstechnik verändert die Kommunikationskultur eines Unternehmens und somit auch dessen Unternehmensmodell.

Leistungsumfang von UC

Technisch betrachtet verknüpft Unified Communications alle Formen der Kommunikation wie Telefon, Handy, Online-Konferenzen, Instant Messaging, E-Mail und Fax. Auf Knopfdruck kann von jedem Endgerät aus beispielsweise eine Telefonkonferenz geschaltet werden. Jederzeit ist auch ein Wechsel zwischen textbasierter, sprach- oder videobasierter Kommunikation möglich. Dank der Presence-Funktion sieht der Anwender, wer aktuell erreichbar ist. Das reduziert Leerläufe beim Anwender und bietet ihm einen besseren Überblick und Transparenz über den Informationsfluss in allen Kommunikationskanälen.

VoIP ist der erste Integrationsschritt

Grundlage für die Weiterentwicklung der Sprach-Datenintegration sind sogenannte Next Generation Networks (NGNs). Darunter versteht man ein übergreifendes Netz, das "traditionelle leitungsvermittelnde Telekommunikationsnetze wie Telefonnetze, Kabelfernsehnetze, Mobilfunknetze usw. durch eine einheitliche paketvermittelnde Netzinfrastrukur und -architektur ersetzt" (Wikipedia). Der Versorgungsgrad der deutschen NetzwerkeNetzwerke mit ganzer oder teilweiser Sprach- und Datenintegration liegt bei 81 Prozent. Netzseitig sind somit die wesentlichen Voraussetzungen für anwendungsorientierte Lösungen geschaffen. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

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