Drägerwerk AG & Co. KGaA

Vorstandschef Dräger: Familie trägt Kapitalerhöhung mit

15.03.2010
Von  und Ursula Schwarzer


Einen seiner ersten Artikel schrieb René Schmöl, Jahrgang 1982, mit 16 Jahren für die Tageszeitung Freies Wort. Es war ein Interview mit Hape Kerkeling. Dieser Erfolg motivierte ihn, weiterzumachen. Nach sieben Jahren im Lokaljournalismus und einer Ausbildung zum Verlagskaufmann folgte ein Volontariat bei der Verlagsgruppe Handelsblatt. Seit 2007 ist René Schmöl in unterschiedlichen Positionen für Foundry tätig. Momentan als Chef vom Dienst online für cio.de.
Stefan Dräger nimmt erstmals Stellung zu der bevorstehenden Kapitalerhöhung bei dem Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikunternehmen.

Im Interview mit dem manager magazin versichert der Vorstandschef, dass die Familie Dräger "die Kapitalerhöhung in einem nicht zu vernachlässigenden Umfang mittragen" wird.

Die Aufstockung des Kapitals ist notwendig, weil Dräger und Siemens Ende 2009 ihr Medizintechnik-Joint-Venture beendet haben. Dräger übernimmt den 25-Prozent-Anteil von Siemens und muss dafür bis zu 300 Millionen Euro aufbringen. Ohne Aufstockung des Kapitals würde die Eigenkapitalquote von jetzt 33 Prozent auf gut 20 Prozent sinken.

An dem im TecDax notierten Unternehmen halten die Familie Dräger und eine Stiftung bislang 50 Prozent der Anteile in Form von Stammaktien. Die andere Hälfte liegt bei freien Vorzugsaktionären.

Die Dräger-Aktie war bis zum Sommer 2009 tief gefallen. Zur Ursache des Absturzes sagt Dräger: „Wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht. Der Umsatz war uns wichtiger als die Profitabilität.“ Das Unternehmen verdiene „gerade so eben“ seine Kapitalkosten, die Eigenkapitalrendite sei „unbefriedigend“. Dräger verweist darauf, dass das im vergangenen Sommer aufgelegte Turnaround-Programm schneller gegriffen habe als erhofft. Zudem spürt das Unternehmen „seit dem vierten Quartal einen signifikanten Auftragsschub“. Beide Effekte führten zu einem rasanten Anstieg des Börsenkurses.

Mangelnde Corporate Governance

Der Vorstandsvorsitzende nimmt in dem Interview auch Stellung zur dominanten Rolle, die seine Ehefrau Claudia Dräger im Unternehmen spielt, und zur mangelnden Corporate Governance. „Es kommt öfters vor“, sagt Dräger, „dass wir einen Weg gehen, den kein anderer geht, der aber für uns der richtige ist.“

Zur Startseite