Nach Bericht über angeblichen Sparalarm
VW-Aktie rutscht ins Minus
Die Volkswagen-Aktie ist am Donnerstag nach einem Bericht des "Manager Magazins" über angebliche Renditeprobleme des Autobauers ins Minus gedreht. Die Vorzugspapiere entzogen sich dem positiven Trend im Dax und gehörten am Abend zur kleinen Gruppe der Tagesverlierer. Das Magazin hatte online vorab berichtet, dass VW die internen mittelfristigen Zwischenziele für den Betriebsgewinn 2015 um bis zu fünf Milliarden Euro zu verfehlen drohe. Damit gerate die für 2018 gewollte Konzernumsatzrendite von 8 Prozent in Gefahr. VW dementierte: Die "Spekulationen entbehren jeglicher Grundlage". Alle Aussagen zu Zukunftszielen hätten "in vollem Umfang" Bestand.
Das "Manager Magazin" schreibt unter Berufung auf Aussagen während einer Sitzung der Top-Manager vom 13. September in Wolfsburg, dass es um die internen Etappenziele für 2015 gehe. Hierzu hat sich Volkswagen offiziell nie erklärt. Jüngst zur Messe IAA hatte Europas größter Autobauer Details zu den Renditezielen seiner wichtigsten Pkw-Marken mitgeteilt - aber für 2018, nicht 2015. Bis 2018 will der Konzern Toyota und General Motors an der Weltspitze ablösen.
VW-Chef Martin Winterkorn hatte erst kürzlich mit Verweis auf die Absatzflaute im wichtigen europäischen Markt auf die Notwendigkeit von Einsparungen hingewiesen. Aufträge an externe Dienstleister sollten künftig nur noch in stark reduziertem Umfang vergeben und stattdessen mit eigenen Kräften abgearbeitet werden. Sein Finanzchef Hans Dieter Pötsch hatte vor rund 14 Tagen ebenfalls mit Blick auf die Probleme des Heimatmarktes angekündigt, die Kosten drücken und Investitionen verschieben zu wollen. "Wir schnallen den Gürtel auf der Kostenseite enger", sagte der oberste Finanzplaner des Konzerns.
Es ist bereits das zweite Mal binnen weniger Wochen, dass VW einen Medienbericht mit einer eigenen Pressemitteilung dementiert. Auslöser Nummer eins war ein Bericht im "Handelsblatt", wonach angeblich ein rascher Wechsel an den Spitzen von Aufsichtsrat und Vorstand ansteht. (dpa/rs)