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Verwaltungsdienstleistungen

Baden-Württemberg setzt KI-System von Aleph Alpha ein

26.07.2024
Die Leistungsfähigkeit des deutschen KI-Spezialisten Aleph Alpha wurde zuletzt bezweifelt. Nun kann das Start-up zusammen mit Partnern einen Achtungserfolg verkünden.
Baden-Württemberg will mit dem System Dokumente schneller analysieren, Anträge automatisch verarbeiten und komplexe Daten effizient auswerten.
Baden-Württemberg will mit dem System Dokumente schneller analysieren, Anträge automatisch verarbeiten und komplexe Daten effizient auswerten.
Foto: rarrarorro - shutterstock.com

Baden-Württemberg wird als erstes Bundesland in Deutschland ein KI-SystemKI-System nutzen, um die Beschäftigten des Landes signifikant zu entlasten. Außerdem soll die Nutzung der VerwaltungsdienstleistungenVerwaltungsdienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger erleichtert werden. Das System F13 wurde vor allem von dem Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha entwickelt. Es soll von September an auch von anderen öffentlichen Verwaltungen in Deutschland genutzt werden können, kündigte der Verein GovTech Campus Deutschland an. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de Alles zu Public IT auf CIO.de

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, mit F13 könnten Dokumente schneller analysiert, Anträge automatisch verarbeitet und komplexe Daten effizient ausgewertet werden. Wichtig sei, dass die verwendeten KI-Technologien ethischen Grundsätzen entsprächen. "Wir setzen hier nicht auf China, auch nicht auf Amerika, sondern wir finden hier unseren eigenen europäischen Weg."

CEO Andrulis: "Erfüllung höchster Datenschutzstandards"

Das Angebot wird auf Rechnern in Deutschland betrieben, damit sensible Daten nicht nach Übersee fließen, sondern im Inland verarbeitet werden. Dienstleister beim Hosting ist die Firma STACKIT, die zum Handels- und IT-Konzern Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) gehört. Die Schwarz-GruppeSchwarz-Gruppe hatte im vergangenen November zusammen mit dem Risikokapitalgeber Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI) und dem Bosch-Konzern eine Investition von 500 Millionen Euro in Aleph Alpha angekündigt. Top-500-Firmenprofil für Schwarz-Gruppe

Jonas Andrulis, CEO und Gründer von Aleph Alpha, sagte, F13 löse das Versprechen souveräner KI konsequent ein. "Bürger können auf Erfüllung höchster Datenschutzstandards und Experten der öffentlichen Hand bundesweit auf nachvollziehbare Ergebnisse setzen, die ihre Fachkompetenz effizient ergänzen und so mehr Zeit für die Anliegen der Menschen ermöglichen."

Das System wurde zunächst mit öffentlich zugänglichen Daten wie Landtagsdrucksachen und Pressemitteilungen trainiert. Künftig soll F13 aber auch von internen Dokumenten aus der Verwaltung lernen.

"KI-Technologie lässt sich für Verwaltung anpassen"

Staatsminister Florian Stegmann (Grüne), Chef der Staatskanzlei Baden-Württemberg, betonte, das System biete den Beschäftigten in der Verwaltung einen ganz konkreten Mehrwert. "F13 war ein Weckruf. Nach dem Hype um den Chatroboter ChatGPT von OpenAI haben wir gezeigt: KI-Technologie lässt sich für die Verwaltung anpassen."

Die Euphorie rund um Aleph Alpha hatte sich zuletzt stark abgekühlt. So wurde bekannt, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr nur knapp eine Million Euro Umsatz erzielt hat. Kritiker des Start-ups wiesen außerdem darauf hin, dass die zugesagte Finanzierungsrunde nicht auf einen Rutsch erfolgt sei, sondern von den 500 Millionen Euro zunächst nur 100 Millionen Euro geflossen seien.

Andrulis sagte in Heilbronn, man habe diese Details der Finanzierung kommuniziert. Diese seien auch von einzelnen Medien aufgegriffen und richtig berichtet worden. "Kann man das besser erklären? Ja, das kann man immer besser erklären. Genauso wie unsere Technologie ist auch unsere Finanzierung komplex." (dpa/rs)

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