Streamingkönig Ed Sheeran
Was 2017 im Netz angesagt war
Beyoncé begeistert mit Babybauch, Barack Obama bewegt mit einem Anti-Rassismus-Tweet. Und während #love der am häufigsten genutzte Hashtag des Jahres auf Instagram ist, facht #meetoo die wichtige Debatte um Macho-Gehabe und sexuelle Übergriffe an. In Zeiten des Terrors setzen außerdem Twitter-Nutzer mit Aktionen wie #roomformanchester oder #BedForAwayFans ein Zeichen für Solidarität.
Obama schlägt Trump
US-Präsident Donald Trump mag vielleicht einer der aktivsten Staatschefs auf Twitter sein und mit umstrittenen Tweets für Gesprächsstoff sorgen. Es ist jedoch Vorgänger Barack Obama, der mit einem Anti-Rassismus-Appell den populärsten Tweet liefert. Der Eintrag vom August mit einem Zitat des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten und Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela wurde bis heute knapp 4,6 Millionen Mal geliked.
Die (Netz-)Welt hört Ed Sheeran
Ed Sheeran ist der Musik-König: Auf der Streamingplattform Spotify steht der britische Musiker mit über 45 Millionen monatlichen Hörern unangefochten an der Spitze. Sein im März erschienenes Album "÷" (ausgesprochen: Divide) ist mit weltweit 3,1 Milliarden Abrufen das meistgestreamte Album des Jahres. Und - wen wundert es - Sheerans Hit "Shape of You" das meistgestreamte Lied. Auch bei Shazam, der App zum Erkennen von Songtiteln, ist "Shape Of You" der am häufigsten gesuchte Song.
Solidarität im Netz
In Zeiten von Terror lassen sich viele Internetnutzer nicht unterkriegen. Als Reaktion auf den Anschlag nach dem Ariana-Grande-Konzert in Manchester bieten Twitter-Nutzer unter #roomformanchester Notunterkünfte an. Und nach dem Anschlag im April auf den BVB-Bus im Vorfeld des Champions-League-Spiels gegen den AS Monaco riefen Borussia Dortmund sowie die Fans unter dem Hashtag #BedForAwayFans dazu auf, gestrandete Monaco-Fans aufzunehmen.
One Love Manchester
Im Mai sterben mehr als 20 Menschen bei dem Terroranschlag von Manchester. Zwei Wochen später kehrt Popstar Ariana Grande in die britische Stadt zurück und lädt zum Benefizkonzert ein. Die Übertragung auf Facebook ist mit insgesamt mehr als 80 Millionen Views das meistegeschaute (Live-)Video auf der Plattform. Über die Spendentools von Facebook wurden dabei mehr als 450.000 Dollar gesammelt.
#fedidwgugl
Ist Peter Tauber über dem Laptop eingeschlafen? Vor der Bundestagswahl überrascht die CDU mit einem Hashtag, mit dem die Partei in den Wahlkampf zieht. Generalsekretär Tauber löst später auf: #fedidwgugl bedeute "Für Ein Deutschland, In Dem Wir Gut Und Gerne Leben". Weitere Hashtags zur Wahl sind #fragendiefehlen als Reaktion zum TV-Duell oder die #87Prozent, welche für die Masse der Nicht-AfD-Wähler stehen. Auch bei Facebook gibt es politische Themen. Laut der Plattform sorgen neben den Wahlen etwa der G20-Gipfel in Hamburg, die Ehe für alle, der Terroranschlag in Barcelona, der Tod von Helmut Kohl und das Jamaika-Aus für viel Gesprächsstoff.
Enttäuschte AfD
Ein Schnappschuss mit dem enttäuschten Gesichtsausdruck der AfD-Politikerin Beatrix von Storch während der Bundestagsabstimmung über die Ehe für alle ist in Deutschland der erfolgreichste Tweet des Jahres. Nutzer @justthore postet das Bild mit den Worten: "Die Fahrkarte zum Bundestag: 2,70 Euro. Der Cappuccino im Besucher-Café: 3,50 Euro. Das Gesicht von Beatrix zur #Ehefüralle Abstimmung: unbezahlbar" - und erhält 34.509 Likes dafür. Über 14.000 Mal ist der Eintrag weiterverbreitet worden.
#Love
Liebe ist alles, was zählt: Sowohl in Deutschland als auch international ist #love der am häufigsten genutzte Hashtag des Jahres auf der Foto-Plattform Instagram. Das beliebteste Bild stammt von Beyoncé. Das Foto vom 1. Februar, auf dem die US-Sängerin ihren Babybauch zeigt, wird mehr als elf Millionen Mal geliked. Unter den Deutschen zählt übrigens Fußballer Toni Kroos mit 14,7 Millionen die meisten Instagram-Follower. International steht US-Sternchen Selena Gomez mit 130 Millionen Abonnenten an der Spitze.
#meetoo
Der Missbrauchsskandal um US-Filmproduzent Harvey Weinstein nimmt grade Fahrt auf, da twittert Schauspielerin Alyssa Milano: "Wenn du sexuell belästigt oder angegriffen worden bist, schreibe "ich auch" (englisch: me too) als Antwort auf diesen Tweet." Hunderttausende weltweit melden sich zu Wort. Eigentlich geht #meetoo auf die afroamerikanische Aktivistin Tarana Burke zurück, die den Begriff schon vor Jahren genutzt hat. (dpa/rs)