Führen nach dem Ampelprinzip

Wer Chef werden will, muss grün ticken

15.11.2012
Von Kristin Schmidt

Dazu sei das Ampelsystem auch nicht da, betont Personalchef Werkmeister. Die Bewertungsmatrix sei ein transparentes System, in dem jeder genau wisse, wo er steht. "Viele Vorgesetzte taten sich früher mit einem so offenen Feedback schwer", sagt er. Doch gerade im Managementbereich führt daran oftmals kein Weg vorbei. Vor allem Manager müssten die volle Leistung abrufen, weil sie einen sehr verantwortungsvollen und oft gut bezahlten Job hätten, meint Jochmann von Kienbaum. "Sie sollten Kritik auch in dieser sehr transparenten Form annehmen."

Über die Kritikfunktion hinaus hilft die Ampel Vorgesetzten und der Personalabteilung einzuschätzen, wer auf welchem Level gefördert werden muss. Vom High-Potential bis zum Schlusslicht, denn in Unilevers-Farbenlehre heißt Rot nicht automatisch raus.

Reinhard Sprengers beste Führungstipps

Trennen Sie sich von Egoisten
Gute Unternehmen sind Solidargemeinschaften, nicht nur eine Addition von Einzelleistern. Wer nicht zur Zusammenarbeit fähig ist, fliegt raus. Mehr Füreinander statt nur Miteinander heißt die Devise. Für Fußballfans: mehr Barcelona, weniger Real Madrid.

Schaffen Sie Dienstpläne ab
Lassen Sie Jahresplanung und Budgetverhandlung mal für ein Jahr wegfallen. Verzichten Sie auf Dienstpläne, vertrauen Sie der Selbstorganisation Ihrer Mitarbeiter.

Verabschieden Sie sich von Werten
Unternehmen sind keine Kirchen, müssen nicht Werte wie Monstranzen vor sich hertragen, für die Kunden nicht zahlen.

Denken Sie wie Sherlock Holmes
Gehen Sie den Weg des kleinsten Übels, akzeptieren Sie schmutzige Lösungen. Der Blick aufs Ideal erzeugt nur Leiden.

Loben Sie nicht - halten Sie Kontakt
Sie arbeiten nicht mit Kindern, sondern mit Erwachsenen. Die brauchen kein permanentes Lob, steten Kontakt aber schon. Das vermittelt Wertschätzung.

(Quelle: Wirtschaftswoche)

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