Knigge für ChatGPT und Co.

Wie die Deutschen mit KI-Bots sprechen

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Höflichkeit ist eine Zier – wer höflich mit dem KI-Bot kommuniziert, bekommt bessere Ergebnisse.
Auch mal Bitte und Danke sagen - das kann in der Kommunikation mit der KI durchaus hilfreich sein.
Auch mal Bitte und Danke sagen - das kann in der Kommunikation mit der KI durchaus hilfreich sein.
Foto: designium - shutterstock.com

"Liebe KI, könnten Sie mir bitte …" oder "Hey Bot, mach mal, und zwar schnell" - von den Umgangsformen, die man in aller Regel im zwischenmenschlichen Umgang miteinander pflegt, können KI-Tools nur träumen. Nicht einmal die Hälfte (45 Prozent) derjenigen, die GenAI-Tools wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini verwenden, formulieren ihre Anfragen mit einem höflichen "Bitte", und gerade einmal 29 Prozent sagen häufig "Danke".

Das hat Bitkom Research Im Rahmen einer Umfrage für den Digitalverband Bitkom herausgefunden. Dafür wurden rund 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch gefragt, ob Sie schon mal Künstliche Intelligenz wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini genutzt haben, und wenn ja, wie sie mit der KI sprechen beziehungsweise in welcher Tonalität sie ihr Befehle geben.

Männer schimpfen mehr mit der KI als Frauen

Der Umfrage zufolge haben knapp die Hälfte (46 Prozent) der Deutschen schon einmal eine KI wie ChatGPT, Copilot oder Gemini verwendet. Dabei sind die Umgangsformen zum Teil recht unterschiedlich. In der Ansprache an den Bot überwiegt das "Du". Ganze 99 Prozent der Befragten duzen die KI, nur ein Prozent sagt förmlich "Sie". Zwei Drittel (66 Prozent) achten in ihren Ansagen auf die Rechtschreibung, zum Beispiel auch auf korrekte Groß- und Kleinschreibung - wobei sich die Älteren mehr bemühen, korrekt zu schreiben. Die Jüngeren interpretieren die Regeln aus dem Duden dagegen eher als Empfehlung.

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Wie im realen Leben, kann es auch in der Kommunikation mit dem Bot mal ruppig werden. Etwa jede und jeder Zwanzigste (sechs Prozent) räumte ein, den KI-Bot schon einmal beleidigt zu haben. Dabei gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Während unter den Männern neun Prozent ausfallend wurden, sind es bei den Frauen nur drei Prozent. Auf der anderen Seite haben 13 Prozent aller KI-Nutzerinnen und -Nutzer die KI auch schon gelobt - 13 Prozent bei den Männern und 14 Prozent bei den Frauen.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder empfiehlt Nutzerinnen und Nutzern, höflich mit der KI zu kommunizieren - dann liefert der Bot auch bessere Ergebnisse.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder empfiehlt Nutzerinnen und Nutzern, höflich mit der KI zu kommunizieren - dann liefert der Bot auch bessere Ergebnisse.
Foto: Bitkom

"Auch wenn KI keine Gefühle hat, kann es sinnvoll sein, sich an übliche Umgangsformen zu halten", empfiehlt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. KI könne normale, höflich formulierte Anfragen teilweise besser verstehen, weil die Modelle mit dieser Sprache trainiert wurden, erklärt Rohleder die Hintergründe. "Verschiedene Versuche haben auch gezeigt, dass eine KI bessere Ergebnisse liefert, wenn man höflich mit ihr umgeht."

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