Fusionen und Übernahmen
Wie die IT zum M&A-Erfolg beitragen kann
Übernahmen und Fusionen gehören in Deutschland mittlerweile zum Alltag: Wie eine Befragung der Beratungsfirma Deloitte unter 450 IT-Führungskräften zeigt, waren 57 Prozent der Unternehmen bereits in M&A-Transaktionen (Mergers&Acquisitions) involviert. Mehr als drei solcher Deals in drei Jahren sind dabei keine Seltenheit. Und ein Fünftel der Befragten gab sogar an, in drei Jahren bereits an mehr als sechs Deals beteiligt gewesen zu sein. Allerdings beurteilten 70 Prozent der Befragten die M&A-Kompetenz ihres Unternehmens als befriedigend oder schlechter. Dazu trägt auch die unzureichende Vorbereitung der IT-Abteilung bei: 38 Prozent der IT-Verantwortlichen bewerten die M&A-Kompetenz ihrer IT als befriedigend, 22 Prozent als ausreichend und vier Prozent als mangelhaft.
Wie die Studie zeigt, trägt vor allem eine umfassende Ausrichtung der IT an den Geschäftszielen des Unternehmens (Business-IT-Alignment) zu einer erfolgreichen Abwicklung eines M&A-Deals bei. So haben Unternehmen, die nach Angaben der CIOs über ein hohes Business-IT-Alignment verfügen, ihre M&A-Ziele in höherem Ausmaß erreicht als Firmen mit einem geringeren Alignment (siehe Grafik). Auch eine ganzheitliche Einbindung der IT in den M&A-Prozess ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Wie die Umfrage zeigt, wird die IT jedoch vor allem in die frühen Phasen des M&A-Lifecycle kaum eingebunden: Nur bei 15 Prozent der Transaktionen partizipiert sie an der Pre-Merger-Phase. Und eine Due Diligence, die laut Deloitte wertvolle Hinweise hinsichtlich der zu erwartenden Komplexität der M&A-Treiber liefert, erfolgt laut Umfrage nur bei zwei Dritteln der Transaktionen.
Zudem unterschätzen viele Unternehmen das Risiko-Management im Hinblick auf M&A-Transaktionen. Erfolgskritisch sind laut Deloitte insbesondere das IT-Operations-, das IT-Resource- und das IT-Architektur-Management. Je reifer diese IT-Management-Prozesse, desto erfolgreicher verläuft die IT-Integration, so die Experten. Unternehmen mit umfassender M&A-Erfahrung seien hier wesentlich besser aufgestellt als Firmen, die noch keine Fusionen oder Übernahmen mitgemacht haben.