Adobe-CIO Cynthia Stoddard
"Wir wollen nicht, dass IT die Nutzer ausbremst"
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Als Senior Vice President und Chief Information Officer leitet Cynthia Stoddard seit 2016 die weltweiten Teams für IT und Cloud Operations bei Adobe. Für die mehrfach mit dem CIO-100-Award und anderen Preisen ausgezeichnete Branchenveteranin ist der Grafiksoftwareanbieter bereits die zweite IT-Company ihrer KarriereKarriere. Alles zu Karriere auf CIO.de
Bevor Stoddard zu Adobe kam, war sie CIO bei NetApp. Davor hatte sie eine Reihe von Führungspositionen im Bereich IT und Technik bei "normalen" Unternehmen inne, darunter Safeway Inc. und APL Limited. Die CIO-Redaktion hatte auf einem Adobe-Event die Gelegenheit, mit der IT-Entscheiderin zu sprechen.
Kunde Null für das eigene Produkt
Frau Stoddard, Sie hatten CIO-Positionen in mehreren Unternehmen inne - sowohl auf IT-Anbieterseite als auch auf der Seite der IT-Kunden. Was ist der Unterschied?
Cynthia Stoddard: Zunächst einmal gibt es eine Menge Ähnlichkeiten, da viele der Probleme die gleichen sind: Man muss sich um Effizienz bemühen, etwa was die Geschäftsprozesse angeht und eine ganze Reihe anderer Dinge. Was in einem IT-Unternehmen, und Adobe ist mein zweites, anders ist: Fast jeder Softwareentwickler ist selbst ein Experte auf diesem Gebiet. Außerdem haben wir auch unsere eigenen Produkte, die wir verwenden. Wenn Lösungen entwickelt werden, wissen sie: Das wird Teil ihres Werkzeugkastens.
Und sie wissen, dass sie mit den Technikorganisationen zusammenarbeiten müssen, um eine gewisse Vertrauenswürdigkeit für die IT zu schaffen. Entwickler sind nämlich gerne kreativ, wenn es darum geht, ihre eigenen Werkzeuge zu entwickeln, um Produkte und dergleichen zu bauen. Wenn man also eine enge Beziehung zu ihnen aufbaut, kann man ihnen zeigen, wie die vorgeschlagenen ToolsTools tatsächlich funktionieren. Alles zu Tools auf CIO.de
Die andere Besonderheit in Hinblick auf ein Tech-Unternehmen: Man ist Kunde Null für das Produkt. Wir können nämlich die Produkte so nutzen, wie es ein Unternehmenskunde tun würde. In einigen Fällen werden die Lösungen auch für alle Adobe-Mitarbeiter freigegeben, so dass wir hier also auch als Endkunden, als Verbraucher agieren. Auf diese Weise erhalten unsere Entwickler sehr früh ein Produkt-Feedback, das sie sonst nicht bekommen würden, was die Beziehung mit der Technikabteilung besonders macht.
Aber schränkt es Sie nicht in Ihren Produktentscheidungen ein, was die Wahlfreiheit angeht?
Cynthia Stoddard: Nein, das würde ich nicht sagen. Wir schauen uns unsere Produkte an, wir schauen nach außen, aber ich kann mir kein Beispiel vorstellen, bei dem wir ein Fremdprodukt anstelle unseres eigenen Produkts gewählt hätten.
Wir wählen unsere Produkte nämlich in Hinblick auf das aus, was wir tun müssen und versuchen nicht, mit Gewalt ein Produkt von Adobe zum Einsatz zu bringen. Das würde zu Problemen führen, wenn es darum geht, Geschäftsprozesse zu optimieren und darum, den Kunden die Nutzung unserer Produkte zu beschreiben.
- Gülnaz Önes
Gülnaz Önes ist seit November 2024 Group CIO bei RWE. Sie kommt von der Mercedes-Benz Mobility AG. - Beate Edlefsen
Beate Edlefsen ist seit Juni 2024 Leiterin Konzern-IT/ CIO der Stadtwerke Düsseldorf. Sie beschreibt sich selbst als strukturgebende und verbindliche Möglich-Macherin, die Transformation treibt und dabei als Managerin die Menschen und das Business fest im Blick hat. - Hauke Stars
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Christiane Vorspel ist seit Oktober 2024 COO im Vorstand der Commerzbank und verantwortet damit auch die IT. Sie kommt von der LBBW. - Sonja Rauner
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Als CIO der Mercedes-Benz Group AG und der Mercedes-Benz AG verantwortet Katrin Lehmann die globale IT für alle Geschäftsbereiche, Marken und Märkte und berichtet direkt an den CEO. - Melanie Fichtner
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Vom Anbieter zum Anwender: Seit 1. September 2023 verantwortet Kenza Ait Si Abbou als CTO die IT im Vorstand von Fiege. Die KI-Expertin war zuvor bei IBM. - Claudia Köhler
Claudia Köhler ist seit März 2022 CIO der DB Fernverkehr AG. Nach dem Studium der Physik an der RWTH Aachen arbeitete sie von 1992 bis 1997 als wissenschaftliche Angestellte mit Lehraufgaben in der mathematischen Fakultät der RWTH Aachen. Im Anschluss war sie in der IT-Beratung und -entwicklung tätig. Im Jahr 2000 wechselte sie in den Personenverkehr der Deutschen Bahn AG und später in deren Fernverkehr. - Stefanie Kemp
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Seit April 2021 leitet Martina Ritzer den IT-Bereich von CWS International. Sie soll die IT am Business ausrichten und die Cybersecurity ausbauen. - Birgit Bacher
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Mit Petra Finke beruft die Dekra SE erstmals einen Chief Digitalization Officer (CDO). Finke zog zum 1. Juli 2023 in den Vorstand ein. - Jutta von Mikusch-Buchberg
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CIO von Evident für den Großraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) ist seit März 2022 Hong Huang-Bolz. Sie verantwortet zudem die Enterprise Architecture der globalen Organisation. - Dorothée Appel
Nach CIO-Engagements bei ABN Amro und Zurich machte Dorothée Appel im April 2023 den nächsten Karriereschritt und stieg bei der Deutschen Bahn ein. - Kathrin Braunwarth
Kathrin Braunwarth verantwortet ab Ende September 2023 als CIO die IT-Geschicke der Axa Schweiz als Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor war sie IT-Bereichsleiterin beim Konzern Versicherungskammer. - Sandra Rauch
Sandra Rauch, bislang CIO und CDO bei beim Pharma- und Gesundheitsunternehmen Omnicare, tritt im Dezember 2023 als CDO in die Geschäftsführung bei Eon Energie ein. - Sabina Kusmin-Tyburski
Zum 1. Februar 2024 übernimmt Sabina Kusmin-Tyburski den CIO-Posten bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). - Andrea Sturmfels
Seit August 2020 ist Andrea Sturmfels CIO von Helvetia Deutschland. - Isabelle Droll
Isabelle Droll ist CIO der TUI Airline. Seit Oktober 2021 ist sie zudem Group IT Director TUI Musement, Corporate und Sustainability. - Verena Siemes
Verena Siemes ist seit Ende 2021 CIO der Bundeswehr Bekleidungsmanagement GmbH. Ihre Hauptaufgaben liegen im Bereich Restrukturierun, Neuaufbau der gesamten IT Landschaft und Einführung von SAP S/4 HANA. - Hanna Huber
Hanna Huber hat die Branche gewechselt. Die Ex-CIDO des Modehändlers Calida stieg im April 2024 beim Reiseunternehmen Flix ein. - Donya-Florence Amer
Donya-Florence Amer ist CIO und CHRO und die erste Frau im Vorstand von Hapag-Lloyd. Sie übernahm den Posten zum 1. Februar 2022. Amer folgte auf Martin Gnass. - Mercedes Eisert
Seit dem 1. Februar 2024 verantwortet Mercedes Eisert die Digitalgeschicke der Max-Planck-Gesellschaft. - Uta Knöchel
Uta Knöchel, noch CIO des Berliner Flughafens BER, übernimmt im Juni 2023 die Geschäftsführung beim IT-Dienstleister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. - Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand. - Jasmin Kaiser
Seit Anfang Mai 2023 leitet Jasmin Kaiser die IT der Lufthansa Cargo. Sie kommt von der Lufthansa Group. mehr erfahren - Andrea Weierich
Ab 1. September 2024 verantwortet Andrea Weierich die IT des Versicherungsmaklers Ecclesia. Sie kommt von Amazon Web Services. - Laura Müller
Die Debeka hat eine neue IT-Vorständin. Laura Müller steigt intern auf und folgt auf Roland Weber, der das Unternehmen verlässt. - Ursula Soritsch-Renier
Nach zwei Jahren bei Nokia wechselte Ursula Soritsch-Renier Mitte März 2021 als CDIO zum französischen Industriekonzern Saint-Gobain. - Antje Kiss
Im September 2018 hat die Juristin Antje Kiss die Leitung der Abteilung 2 im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg übernommen. Die Abteilung ist zuständig für Informationstechnik, Controlling, Statistik und Risikomanagement. - Meg Greenhouse
Meg Greenhouse ist SVP Zalando Technology Foundation und verantwortet die IT-Infrastruktur des Unternehmens. Dazu gehören unter anderem die Digital Workplace-Lösungen zur Verbesserung des Arbeitsalltages, Finanzlösungen, zentrale Datenplattformen und die Informationssicherheit aller virtuellen Vermögenswerte von Zalando. Meg Greenhouse startete im September 2017 als VP Corporate Technology bei Zalando. - Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Davor war sie ab Juli 2018 CIO beim Lichthersteller Osram. Sie kam vom Stromkonzern E.ON, wo sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich zeichnete. - Simone Bock
Der Finanzdienstleister State Street Bank International GmbH hat Simone Bock zum Head of IT ernannt. Seit dem 1. Dezember 2022 leitet Bock von München aus die IT der State Street Bank International GmbH (SSBI). Die erfahrene IT-Managerin kommt von der BNP Paribas Group. - Katharina Knötel
Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen. - Dorothea Brons
Seit 1. Januar 2022 zeichnet Dorothea Brons für den Zentralbereich Information und Technologie Management am Airport Hamburg verantwortlich. Die Managerin übernimmt in Personalunion zudem die Geschäftsführung der 100-prozentigen IT-Tochter AIRSYS, die die IT-Systeme am Flughafen entwickelt, optimiert und integriert. Brons wird vor allem den digitalen Wandel beim Hamburger Flughafen vorantreiben sowie sich dem Thema Second Generation Outsourcing widmen. - Alena Kretzberg
Zum 1. März 2023 wechselt Alena Kretzberg von der Commerzbank zu Volkswagen Financial Services. Die neue IT-Vorständin folgt auf Mario Daberkow. - Arlene Bühler
DB Cargo hat mit Arlene Bühler eine neue Digitalisierungschefin. Anfang November 2021 übernahm Bühler die Funktion mit dem Titel IT and Digitalization, CIO/CDO. Der Logistik-Konzern hat diese Position neu geschaffen, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten. - Saskia Kohlhaas
Saskia Kohlhaas ist seit November 2021 Senior Vice President Information Technology beim Engineering-Dienstleister der Automobilindustrie IAV. - Manuela Moog
Am 1. Januar 2022 hat Manuela Moog das Vorstandsressort IT/Operations der Basler Versicherungen übernommen. - Katja Burkert
Zum 1. Juli 2021 steigt Katja Burkert als CIO bei Intersport ein. Sie folgt auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte. - Christa Koenen
Seit 1. September 2021 ist Christa Koenen, ehemals Bahn-CIO, Digitalvorständin von DB Schenker. - Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein. - Aysel Osmanoglu
Aysel Osmanoglu ist seit Oktober 2017 Mitglied des Vorstands und der Geschäftsleitung der GLS Bank in Bochum. Sie ist dort zuständig für Infrastruktur sowie IT und Mitglied der Zukunftswerkstatt. Osmanoglu stieg 2006 als Trainee ein und wurde 2013 zur Bereichsleiterin Basisgeschäft Marktfolge ernannt. Osmanoglu absolvierte ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre, zugleich ist sie diplomierte Bankbetriebswirtin Management der Akademie Deutscher Genossenschaften. - Claudia Nemat
Claudia Nemat leitet seit Juli 2016 den Vorstandsbereich Technologie und Innovation bei der Deutschen Telekom. Die Vorstandsfrau war bisher für Europa und Technik zuständig. Nemat studierte Physik an der Uni Köln, wo sie auch am Institut für Theoretische Physik und Mathematik unterrichtete. Sie kam im Oktober 2011 zur Deutschen Telekom. Vor ihrem Wechsel arbeitete sie 17 Jahre bei der Unternehmensberatung McKinsey & Company, wo sie im Jahr 2000 zum Partner und 2006 zum Senior Partner gewählt wurde. - Gülay Stelzmüllner
Gülay Stelzmüllner, zuvor seit April 2022 CIO der Allianz Technology, stieg zum 1. Juli 2023 in das Executive Management Team des Unternehmens auf: Sie wird eine von vier CTOs in der Geschäftsführung mit dem Verantwortungsbereich Area 4. - Ina-Maria Ulbrich
Ina-Maria Ulbrich ist seit November 2016 Staatsekretärin im neu geschaffenen Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern und damit Landes-CIO. Aus "Landesentwicklung" wurde "Digitalisierung". Die Juristin wurde 2002 Regierungsrätin und Referentin im Umweltministerium, beim Landkreis Ostvorpommern und im Wirtschaftsministerium. Von 2006 bis 2008 leitete sie das Büros des Ministers für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, von 2008 bis 2011 war Ulbrich Leiterin des Büros des Ministerpräsidenten. Ulbrich vertritt das Land auch im IT-Planungsrat. - Kristina Sinemus
Seit dem 18. Januar 2019 ist Kristina Sinemus hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Das Ministerium wurde neu geschaffen. 1998 wurde die promovierte Biologin geschäftsführende Gesellschafterin der Beratungsfirma Genius. Seit 2014 war sie Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. 2011 wurde sie zur Professorin an der Privathochschule Quadriga in Berlin berufen. - Melanie Kehr
Melanie Kehr ist seit April 2018 IT-Verantwortliche bei der staatlichen Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Seit 2014 leitete sie als Bereichsleiterin Group IT den Bereich Informationstechnologie der BayernLB. Zunächst war Kehr Generalbevollmächtige der KfW, seit März 2019 ist sie auch Mitglied im Vorstand der Bank. - Oksana Näser
Oksana Näser, bis vor kurzem noch CIO bei Casio Europe, leitet als Vice President die IT bei der Hamburger Hotelgruppe Novum Hospitality. - Claudia Dill
Seit Frühjahr 2012 verantwortet Claudia Dill als COO (Chief Operation Officer) auch die IT der Sparte General Insurance beim Schweizer Versicherungskonzern Zurich. Sie berichtet an den obersten IT-Entscheider des Unternehmens, Kristof Terryn. - Anna Kopp
Anna Kopp ist seit Februar 2015 Director IT Germany - Area Capabilities Lead bei Microsoft Deutschland. Kopp ist seit 2004 im Unternehmen, zuletzt seit 2010 als Senior Program Manager Customer Satisfaction and Sales Excellence Relationship Management Global Operations A&O. Die in Skövde/Schweden geborene Kopp kam 2004 über Stationen im Vertrieb und Management bei Coremedia, Sun Microsystems, Silicon Graphics und Interwoven zu Microsoft. Dort war sie vor ihrer Tätigkeit als Global Senior Program Manager unter anderem als EMEA Inside Account Management Lead sowie als Head of Services and Operations für Microsoft Advertising C&O (Consumer und Online) tätig. - Anke Sax
Die Münchner Fondsgesellschaft KGAL erweitert ihre Geschäftsleitung: Im Februar 2021 übernahm Anke Sax als COO und CTO die Verantwortung für die IT. - Susanne Steffen
Seit Juli 2023 ist Susanne Steffen CIO beim Handels- und Logistikunternehmen ISG Intermed Service. Steffen kommt vom Getreideverarbeiter GoodMills Deutschland.
Sie haben Ähnlichkeiten erwähnt, etwa den Fokus jedes Unternehmens auf Effizienz. Was bei Nicht-IT-Unternehmen nicht immer selbstverständlich scheint, ist ein Management, das versteht, dass man bestimmte IT-Investitionen tätigen muss.
Cynthia Stoddard: Ich glaube, das Verständnis ist schon da. In vielen Unternehmen, auch in unserem, geht es darum, effizient zu sein. Wir haben zu diesem Zweck versucht, Softwarekategorien zu schaffen, etwa Marketing, Datenbank oder Infrastruktur und so weiter. Dann schauen wir uns die verwendeten Produkte an und sagen, welche wir in dieser bestimmten Kategorie ausgewählt haben.
Sie müssen wissen: Ein großer Teil des Überhangs ist darauf zurückzuführen, dass die Leute in den Abteilungen verschiedene Punktlösungen eingeführt haben, die anschließend gewachsen sind und sich nun überlappen. Wir versuchen, die Produkte auszuwählen, die für die einzelnen Geschäftsprozesse am besten geeignet sind, um sie dann zu konsolidieren. Aber alles basiert auf dem Bedarf, den wir innerhalb der Organisation haben, und darauf, wie wir die geschäftlichen Anforderungen erfüllen.
Bei Ihren sehr IT-affinen Anwendern haben Sie bestimmt eine Menge Schatten-IT. Wie gehen Sie damit um?
Cynthia Stoddard: Ich denke, jede Organisation hat ein gewisses Maß an Schatten-IT - wobei unsere nicht wirklich im Schatten ist: Wir wissen darüber Bescheid und in einigen Fällen kennen wir die Vorteile der Lösungen. Meine Philosophie ist es, den Menschen die Mittel an die Hand zu geben, die sie für ihre Arbeit brauchen. Wir wollen nicht, dass die IT sie ausbremst.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: In der Datenanalyse sind wir für alle Daten im Unternehmen verantwortlich. Dabei haben wir versucht, verschiedene Personas zu entwickeln. Wir haben also einen extrem anspruchsvollen Nutzer, dann sozusagen als Mittelding jemanden, der Dashboards nutzen und eigene Ansichten erstellen möchte. Und wir haben Benutzer, für die es ausreicht, den Bildschirm anzuschalten und jeden Morgen die neuesten Zahlen zu erhalten.
Wir haben unsere Datenanalyse-Kapazitäten wirklich so aufgebaut, dass technisch affine Benutzer in der Lage sind, Daten auszuwählen, ihren eigenen Data Mart zu erstellen und ihre eigenen Analysen selbst durchzuführen. Das könnte man als Schatten-IT bezeichnen, denn sie machen alle möglichen Dinge damit - aber innerhalb der Sicherheitsrichtlinien, mit allen Tools, die für sie freigegeben wurden.
Gibt es diesen Persona-Ansatz auch in anderen Bereichen?
Cynthia Stoddard: Ja, beispielsweise auch bei der Zusammenarbeit. Schon vor der Pandemie hatte die Technikabteilung andere Anforderungen an Collaboration-Tools als die Finanzabteilung. Und wenn Sie sich unsere Laptop-Konfigurationen ansehen, bieten wir auch hier eine Vielzahl von Konfigurationen an. Denn wir wissen, dass Softwareingenieure, vor allem solche, die mit Videoanwendungen und in der Entwicklung arbeiten, etwas anderes brauchen als Mitarbeiter, die nur eine Excel-Tabelle bearbeiten.
Der Notfallplan aus der Schublade
Während der Pandemie und danach mussten Sie sich bestimmt auch mit Remote und Hybrid Work auseinandersetzen. Was sind Ihre Best Practices in diesem Bereich?
Cynthia Stoddard: Also Hybrid Work - das war interessant. An einem Wochenende mussten wir das gesamte Unternehmen auf Hybrid Work umstellen. Und wenn ich zurückblicke, denke ich, wir hatten einen sehr reibungslosen Wechsel. Es gab keine Probleme, die Leute haben einfach weitergearbeitetweitergearbeitet. Alles zu Personalführung auf CIO.de
Die Lektion, die wir dabei gelernt haben, war, dass wir uns richtig vorbereiten und für die Zukunft planen müssen. Ungefähr zwei Jahre vor der Pandemie gab es nämlich in Kalifornien eine Menge Waldbrände. Das ging so weit, dass ganze Städte und Gebiete komplett abgeriegelt wurden.
Damals fragte ich mein Team: 'Was passiert, wenn wir nicht mehr ins Hauptquartier nach San José kommen können?' Wir haben also schon zwei Jahre vor der Pandemie unsere Infrastruktur analysiert und einige Schwachstellen identifiziert, die wir dann korrigiert haben. Und wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass wir eine Zugangsmethode brauchen, um mit den Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben.
Wir mussten den Plan damals nie in die Tat umsetzen, er lag einfach zwei Jahre lang herum - bis die Pandemie kam. Wir haben ihn dann wieder aufgegriffen, einige Lücken gestopft und zwei Wochen später über ein Wochenende auf Hybrid Work umgestellt.
Ich denke also, die wesentliche Lektion ist, realistisch zu bleiben. Man muss immer auf der Hut sein und darüber nachdenken, was in Zukunft vielleicht schief gehen könnte und ob man an diese Szenarien gedacht hat. Man wird nie an alles denken. Aber wenn man sich auf das Wesentliche besinnt, dann hat man die Möglichkeit, zu reagieren.
Die andere Lektion aus der Pandemie ist, dass man den Menschen Raum geben sollte, innovativ zu sein, über neue Ideen nachzudenken und zu experimentieren.
Wie werden diese Erkenntnisse nun fortgeführt?
Cynthia Stoddard: Wir überlegen nun, wie wir einige der Vorteile beibehalten können, die uns die Pandemie gebracht hat, etwa Telefon- und Videokonferenzen und hybride Meetings in den Konferenzräumen. In unserem Büro in San Jose haben wir dafür zwei Labore, das eine heißt Labor 82 und das andere wird Garage genannt.
Das Labor 82 gab es schon vor Covid, dort testen wir nun neue Technologien, die mit der Pandemie zu tun haben. Es ist ein offenes Lab, Sie können sich als Mitarbeiter anmelden und den Raum nutzen, wissen dabei aber, dass Ihre Arbeit gesehen wird und Sie möglicherweise auch um Feedback gebeten werden.
Wir sind also in der Lage festzustellen, ob unsere Mitarbeiter bestimmte Tools tatsächlich einsetzen werden. Im Moment nutzen wir das Labor und die Garage für Hybrid Work - etwa, um zu verstehen, wie wir besser kommunizieren, neue Kameratechnologien nutzen oder verschiedene Präsentations-Tools remote und vor Ort einsetzen können. Es geht also wieder darum, für die Zukunft gewappnet zu sein.
Wir arbeiten auch sehr eng mit einer Gruppe zusammen, die sich mit der Gestaltung von Konferenzräumen befasst, den verschiedenen Konfigurationen der Tische und solche Dinge.
Cloud als Teil der Adobe-DNA
Ist bei Adobe alles in der Cloud oder betreiben Sie noch Rechenzentren?
Cynthia Stoddard: Wir haben immer noch Rechenzentren, die wir für unsere Managed-Service-Kunden betreiben. Aber wenn ich mir mein Portfolio ansehe, würde ich sagen, dass wahrscheinlich 95 bis 98 Prozent davon in der Cloud oder als SaaS-Anwendungen betrieben werden.
Als ich vor knapp sieben Jahren bei Adobe anfing, hatten wir viel mehr On-Premises. Wir haben daher eine Strategie entwickelt, um Cloud-ähnliche Eigenschaften in unsere DNA zu bekommen. Dies sollte dem Team bei der Migration von Anwendungen in die Cloud helfen. Um von einer On-Premises-Anwendung zu einer vollständigen Cloud-Anwendung überzugehen, müssen Sie darüber nachdenken, wie Sie die Anwendungen hosten, die Sicherheit gewährleisten und Ihren Entwicklungslebenszyklus mit CI/CD abbilden. Das alles waren Schritte auf dem Weg, den wir mit meiner Organisation in unserer Architekturgruppe gegangen sind.
Wir haben also eine Application Cloud Journey vorgegeben und die Leute dafür belohnt, dass sie dem Weg gefolgt sind. Das hat es uns wesentlich erleichtert, unsere Workloads zu verlagern.
Um auf die Pandemie zurückzukommen - ein Teil des Notfallplans war auch die Cloud, nämlich als wir darüber nachdachten, was passieren würde, wenn wir die Workloads von einer Region in eine andere verlagern müssen. Wir kamen zum Schluss, dass es uns dabei enorm helfen würde, wenn sich die Anwendungen in der Cloud befinden. Also ja, es ist jetzt in unserer DNA verankert, dass die Cloud gut und sicher ist.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Softwareentwicklern, die ja bei Adobe auch Anwender sind? Leiten Sie auch diese Abteilung?
Cynthia Stoddard: Nein. Ich bin für alle unsere Anwendungen zuständig, auch für die Infrastruktur. Ich habe auch eine Service-Management-Gruppe, die sicherstellt, dass alle Clouds - auch die Adobe-eigenen, wie Document Cloud, Creative Cloud und Experience Cloud - in Betrieb sind und bleiben. Wir arbeiten also sehr eng mit den technischen Teams zusammen, um die Zuverlässigkeit der Dienste zu gewährleisten.
Die Engineering-Teams arbeiten in einer Dev-Ops-Umgebung, und die Dev-Ops-Leute sind diejenigen, die mit meiner Service-Management-Gruppe zusammenarbeiten. Dann habe ich noch das, was wir Cloud Operations nennen, das Team, das unsere Rechenzentren und alle Beziehungen zu unseren Cloud-Anbietern managt.
Wie kann das in der Organisation dazu beitragen, die Geschäftsanforderungen besser zu erfüllen?
Cynthia Stoddard: Ich denke, dass es wichtig ist, eine Komponente für Geschäftsbeziehungen zu haben. Die Technologie ist ein Enabler, aber ich glaube, es ist wirklich wichtig, dass man sich als ersten Schritt den Geschäftsprozess ansieht und versteht, was die Pain Points des Unternehmens sind. Was ist das Ziel und wie sehen die Vorgaben aus? Man braucht also Leute mit technischem Mindset. Um zu wissen, was möglich ist - aber auch um zu verstehen, wie wir Technologie nutzen können, um Geschäftsprozesse zu ermöglichen. Ich bin davon überzeugt, dass es im Kern darauf ankommt, die Ziele des Business zu verstehen.