Curriculum Vita
Worauf es beim englischen Lebenslauf ankommt
Sabine Schnorr ist Senior Director Europe bei Rosetta Stone. Seit Sommer 2018 ist sie damit für den gesamten europäischen Markt des Unternehmens verantwortlich. Zuvor war die 48-Jährige bei dem französischen Sprachlernsoftware-Anbieter Auralog beschäftigt. Schnorr verfügt über ein abgeschlossenes Studium der Informatik mit den Schwerpunkten Software Engineering und IT-Sicherheit.
Eine Anstellung im Ausland kann ein echter KarrierekickKarrierekick sein. Wer eine solche Position anstrebt, sollte jedoch beachten, dass die Personaler erwarten, die Bewerbung in ihrer Firmensprache zu erhalten. Vielfach ist dies das Englische. Mit einer Übersetzung der deutschen Unterlagen ist es hierbei noch nicht getan. Insbesondere beim Lebenslauf gibt es darüber hinaus noch formale und inhaltliche Unterschiede, die es zu berücksichtigen gilt. Alles zu Karriere auf CIO.de
Persönliche Daten
Wie im Deutschen startet die englische Bewerbung mit den persönlichen Daten. Sie nennen also zunächst Ihren Namen, Ihre Adresse, die Festnetz- und Mobilfunknummern sowie Ihre E-Mail-Adresse. Achten Sie dabei auf eine internationale Schreibweise und wandeln Sie Umlaute um: Statt Daniel Düsentrieb also besser Daniel Duesentrieb schreiben. Anders als der deutsche Lebenslauf enthält der englische jedoch weder ein Porträtfoto, noch Angaben zum Alter. Sie sollten also darauf verzichten, ein Bild von sich einzufügen und ihr Geburtsdatum zu nennen.
Aussehen könnte das so:
Name
Address
+49 12 / 34 56 789 •+49 123 / 45 67 899 • name@mail.com
Objective
Wer möchte, kann als nächste Rubrik die Zielsetzung bzw. "Objective" folgen lassen. Dies ist nicht zwingend notwendig, empfiehlt sich jedoch, wenn man sich auf eine ganz spezielle Stelle im Unternehmen bewirbt und der berufliche Lebenslauf nicht klar erkennen lässt, was man anstrebt. Wenn man sich nicht auf eine spezielle Stelle bewerben möchte, kann man dadurch auch seine Offenheit gegenüber verschiedenen Positionen andeuten.
Zum Beispiel mit einem solchen Satz: "A dynamic, technical-oriented professional specialised in various forms of IT and network infrastructure, seeking a career in IT Management where previous experience and skills can be put to efficient use."
Personal Profile
In einem "Personal Statement" oder "Personal Profile" kann der Bewerber seine Stärken kurz und prägnant aufführen und darlegen, warum er aus seiner Sicht für die Stelle geeignet ist. Fassen Sie sich kurz und beschränken Sie sich auf zwei bis drei aussagekräftige Sätze, die klaren Bezug zur angestrebten Stelle nehmen.
So könnte das aussehen: "I am an enthusiastic and hands-on IT professional with more than 6 years of experience in 2nd and 3rd line support. My track record of managing and maintaining servers and desktops in LAN/WAN network infrastructures is complemented by a meticulous approach to smooth-running business operations. Qualified to industry standards, I closely track the latest technologies and apply them to my duties wherever possible."
Key Skills
Die "Key Skills" umfassen die für die angestrebte Position relevanten Fähigkeiten und Kompetenzen. An dieser Stelle können Sie erworbene Technologie- aber auch Sprachkenntnisse oder Qualifikationen aufführen. Bei der Position der "Key Skills" scheiden sich die Geister. Während einige Personaler empfehlen, diese bereits zu Beginn des Lebenslaufs aufzuführen, plädieren andere dafür, sie dem Abschnitt "Education" folgen zu lassen. Nicht zuletzt hängt dies von der Argumentationskraft Ihrer Fähigkeiten ab. Verdeutlichen diese besonders gut Ihre Qualifikation für die adressierte Stelle, sollten sie möglichst weit vorne stehen. Unterstreichen dagegen eher die einzelnen Etappen ihrer beruflichen Laufbahn, warum Sie für die Stelle geeignet sind, rücken die "Key SkillsKey Skills" nach hinten. Alles zu Skills auf CIO.de
Formal kann man die "Key Skills" als Liste in den Lebenslauf einfügen:
• Windows NT, XP, Vista, Windows7
• LAN/WAN technology
• Windows Server 2003/2008
• Active Directory and Exchange 2003/2007/2010
• MS Office 2003/2007/2010
• DNS, DHC, WLAN, VPN
• Sophos, McAfee and other Antivirus Software
Employment History
Den größten Teil des Lebenslaufs nimmt in der Regel die "Employment History", bzw. der berufliche Werdegang ein. Führen Sie, wie im Deutschen auch, alle relevanten Stationen auf, die Sie durchlaufen haben - einschließlich Position, Firmenname und Dauer der Anstellung und ergänzen Sie die wichtigsten Aufgaben und Leistungen, die Sie jeweils erbracht haben. Wie häufig auch in deutschen Bewerbungen usus, erwartet der Personalverantwortliche eine Umkehrung der chronologischen Reihenfolge. Beginnen Sie also bei Ihrer letzten Stelle und arbeiten sich sukzessive in die Vergangenheit vor.
Die einzelnen Stationen lassen sich so darstellen:
Company Name - City
IT Support Engineer
August 2008-Present
• Helped migrate services from Windows Server 2003 to Windows Server 2008 R2.
• Managed SQL Server 2005 & Exchange 2007, and over 300 user accounts in Active Directory.
• Managed and Administered Windows XP and Windows 7 workstations and laptops.
• Supported and maintained servers and backups.
• Shared knowledge with new recruits.
Education
Dem beruflichen Werdegang schließt sich, ebenfalls in umgekehrter chronologischer Reihenfolge, die Ausbildung, also "Education" an. Der Personaler erhält hier einen Überblick über die besuchten Bildungseinrichtungen, Ihre Fächer bzw. "Subjects" und Ihre Abschlüsse bzw. "Degrees". Da sich das deutsche Notensystem wesentlich vom englischen unterscheidet, ist es empfehlenswert, in Klammern zu erläutern, welchen englischen Noten die deutschen entsprechen.
Die Ausbildungsstationen können so dargestellt werden:
University Name
(September 2004 - July 2008)
Subject: type of degree awarded
SchoolName
(September 1991 - May 2004)
Degree
- Unzulässige Fragen im Bewerbungsgespräch ...
... muss man nicht wahrheitsgemäß beantworten. - Frage nach Vorstrafen
Die Frage ist unzulässig, außer die Vorstrafe ist von direkter Bedeutung für die Tätigkeit. - Frage nach dem Glauben
Auch hier darf man lügen. Ausnahme: Man bewirbt sich bei einem kirchlichen Arbeitgeber. - Frage nach Aids-Erkrankung
Fragen nach einer Aids-Infektion müssen dann beantwortet werden, wenn die Tätigkeit andere Menschen gefährden kann. Die Frage nach einer Aids-Erkrankung muss wahrheitsgemäß beantwortet werden. - Frage nach Parteizugehörigkeit
Auch hier muss nur geantwortet werden, wenn der Arbeitgeber ein Tendenzbetrieb ist, etwa eine Partei. - Frage nach Familienplanung
Auch die Frage nach der persönlichen Familienplanung ist unzulässig. - Frage nach Gewerkschaftszugehörigkeit
Hier gilt das gleiche wie bei der Konfession und der Parteizugehörigkeit. Wer sich nicht bei einem Tendenzbetrieb bewirbt, darf lügen. - Frage nach Lohnpfändungen und Vermögensverhältnissen
Diese Fragen sind unzulässig. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn der Bewerber sich auf eine Position mit umfangreichem Geldverkehr bewirbt. - Souverän antworten
Auf unzulässige Fragen lieber nicht "Das dürfen Sie nicht!" sagen. Besser gelassen und souverän reagieren, bei der Wahrheit muss man nicht bleiben. - Frage nach Schwangerschaft
So ist zum Beispiel die Frage nach einer Schwangerschaft unzulässig. Eine Ausnahme wäre es nur dann, wenn die Tätigkeit das Ungeborene schädigen könnte.
Hobbies & Interests
Der Lebenslauf kann mit einem kurzen Hinweis auf Hobbies und persönliche Interessen abgerundet werden. Wie im Deutschen ist dies fakultativ und hängt vom Einzelfall ab.Der Hinweis auf die Hobbies könnte in etwa so klingen: "Socialising with friends and family, watching TV (BBC Click, news and documentaries), playing football on a weekly basis and computing (creating and designing software and websites)."
References
Im Unterschied zu ihren deutschen Kollegen erwarten englische HR Manager am Ende des CV die Aufführung von ein bis zwei Referenzen. Diese gibt man mit einem Hinweis auf ihre Funktion mit voller Adresse inklusive Telefonnummer an, denn häufig werden diese Fürsprecher vor der Einladung zu einem Gespräch kontaktiert. Wer keine Referenzen angeben möchte, kann mit der Formulierung "References available on request" andeuten, dass diese im Bedarfsfall nachgereicht werden können. Wird man zum Vorstellungsgespräch eingeladen, empfiehlt es sich, die Daten parat zu haben.
Mit den "References" endet der englische CV:
Name (Function, z. B. Employer)
Position
Company
Address
Telephone number
Email address
Oder:
References are available upon request.
Anders als der deutsche Lebenslauf wird der englische nicht unterzeichnet.