Bewerbung
6 Wege, seinen Lebenslauf zu ruinieren
Ich habe auf der Suche nach einem neuen Netzwerk-Administrator gerade soeben mehr als 40 Lebensläufe unter die Lupe genommen und weniger als die Hälfte von ihnen kam in die engere Auswahl. Einige sortierte ich aus, weil ihnen schlicht die Erfahrung für den Job fehlte. Bei anderen lag es aber eindeutig an den Bewerbungsunterlagen.
Bestimmte traditionelle Ratschläge gelten seit eh und je für Bewerber: Die Rechtschreibung sollte stimmen, die Struktur sollte schlüssig und das Schriftbild einheitlich sein. Manchmal bringt man auch einfach zu wenig Erfahrung für eine Stelle mit. In der IT vergrößert man seine Job-ChancenJob-Chancen beträchtlich, wenn man einige gängige Fehler vermeidet. Alles zu Karriere auf CIO.de
Fehler 1: Sie haben kein Ziel
In einer Bewerbung für die Stelle eines Netzwerk-Administrators wünsche ich mir bei den Zielen einen Abschnitt, der sich konkret auf die Stelle bezieht. Phrasen à la "Ich suche eine interessante und herausfordernde Position" interessieren mich nicht. Das sagt nichts über einen Kandidaten aus.
Nehmen Sie Bezug auf die Wunsch-Stelle. Das zeigt, dass sie sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben. Wenn Sie Netzwerk-Administrator an einem Community College werden wollen, könnten Sie das etwa so schreiben: "Ich möchte mit meiner Erfahrung das Netzwerk erweitern, erhalten und auf diese Weise die Mission der Schule unterstützen."
Was veraltet ist, gehört nicht in die Bewerbung
Fehler eins bringt uns zu zwei Unterpunkten. Der erste: Zeigen Sie so oft wie möglich ihr Verständnis dafür, wie die Technologie das Geschäft beeinflusst. Der zweite: Entscheiden sie, ob der Abschnitt zur Zielsetzung notwendig ist oder nicht. Manche Bewerber ersetzen ihn durch einen Absatz, der ihre Ziele, ihr Geschäftsverständnis und ihre Fähigkeiten zusammenfasst.
Fehler 2: Sie listen völlig veraltete Fähigkeiten auf
Führen Sie bei den Fähigkeiten keine Liste mit Dingen auf, die vor zehn Jahren gefragt waren. Wenn ich mir eine Bewerbung ansehe, dann suche ich beim Kandidaten nach Kenntnissen, die für die freie Position benötigt werden. Natürlich können sie ältere Netzwerk-Fertigkeiten auflisten, die über die Jahre nach wie vor gefragt sind. Aber lassen sie Technologien weg, die heute nicht mehr benutzt werden.
Fehler 3: Sie bewerben sich mit einer Akronym-Bombe
Was verbindet jeden IT-Bereich? Ja genau, die häufige Verwendung von Akronymen. Deshalb sind IT-Experten auch Spezialisten im Verfassen von AERs (acronym-enhanced-résumés). Und wenn Sie schon in ihrem Lebenslauf mit Akronymen um sich werfen müssen, sollten Sie sie im Bewerbungsgespräch auch erklären können. Seien Sie darauf gefasst, dass ich Sie danach fragen werde.
Fehler 4: Sie verwenden Branchen-Jargon falsch
Vermeiden Sie es tunlichst, Begriffe zu verwenden, die Sie als unerfahren darstellen könnten. Manche Redewendungen tauchen zwar in Fachbüchern auf, aber im Berufsleben verwendet sie niemand. Auch bei der Verwendung von Modewörtern sollten Sie damit rechnen, dass im Bewerbungsgespräch nachgehakt wird.
Fehler 5: Sie wissen gar nicht so genau, wofür Sie sich bewerben
Bei unserem Beispiel vom Netzwerk-Administrator kann es durchaus vorkommen, dass es unterschiedliche Auffassungen von den Tätigkeiten gibt, die der Job umfasst. Bevor man sich auf eine Stelle bewirbt ist es wichtig herauszufinden, welche Tätigkeiten der Job umfasst, damit man die Bewerbung nicht umsonst verfasst.
Keine Angst vor Wiederholungen
Fehler 6: Sie machen nur vage Angaben zu ihren Erfahrungen oder verwirren mit ihren Formulierungen
Aussagen wie "ich habe eng mit dem Netzwerk-Team" zusammengearbeitet sagen nichts über ihre Netzwerk-Erfahrung aus. Mit meinem Steuerberater arbeite ich doch auch eng zusammen. Deshalb kann ich noch lange nicht seinen Job machen.
Schließlich sollten Sie bei jeder Position, die Sie auflisten, erklären, was Sie dort genau getan haben. Scheuen Sie sich auch nicht vor Wiederholungen. Nur so ist ersichtlich, wie viel Erfahrung Sie für die Stelle mitbringen.
Die Originalfassung dieses Artikels erschien bei unserer amerikanischen Schwesterpublikation Computerworld.