Ärger um Zusammenschluß mit Sparkassen-Informatik
Nach Fusionskritik - Finanz-IT-Chef Noth geht
Nach sechs Jahren ist am 31. März Schluss für Thomas Noth. Dann scheidet er aus der Geschäftsführung der Finanz-IT aus. Eigentlich läuft sein Vertrag bis 2012. Gesellschafter, Aufsichtsrat und Geschäftsführung bedauern den Entschluss, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Die Entscheidung zum Rücktritt sei auf eigenen Wunsch von Noth und im besten freundschaftlichen Einvernehmen gefallen.
Genau einen Tag vor der Bekanntgabe des Rücktritts, berichtete die FAZ über eine Grundsatzkritik der Geschäftsführung, die sich an den Aufsichtsratsvorsitzenden Claus Friedrich Holtmann richtet. In einem Schreiben befürworteten Noth und sein Kollege Klaus-Peter Kobiak zwar grundsätzlich die Fusion mit dem Konkurrenten Sparkassen-Informatik - allerdings nicht zu den Konditionen, wie sie in der gemeinsamen Absichterklärung verankert wurden. Ein Zusammenhang zwischen dem Erscheinen des FAZ-Berichts und dem Zeitpunkt des Rücktritts betsteht laut Finanz-IT aber nicht.
Finanz-IT bleibt auf Kosten sitzen
Die Manager befürchten, dass die Kosten der Fusion hauptsächlich von den Kunden der Finanz-IT aufgebracht werden müssen. Das Schreiben der beiden weist außerdem auf drohende "Prozess-Effizienzverluste" sowie Kostensteigerungs- und Verzögerungsrisiken hin. Dafür müssten die Kunden der Finanz-IT im Notfall allein aufkommen.
Diese Einwände wurden laut Medienberichten am 8. Januar dieses Jahres gegenüber dem Aufsichtsrat geäußert. Am 11. Januar gaben die Eigentümer der Finanz-IT, die Nord-LB, die Berliner Landesbank und die niedersächsischen Sparkassen, ihr Okay zur Absichtserklärung über den Zusammenschluss.