Outsourcing mit HP und T-Systems
Wie E.ON IT-Services einkauft
Der Energieriese E.ON hat vor zwei Jahren begonnen, sich strategisch neu auszurichten - unter anderem auf das Geschäft außerhalb Europas, zum Beispiel in Brasilien. Damit veränderte sich auch der Auftrag an die IT, so Edgar Aschenbrenner, CIO des Konzerns. Ein Übriges habe die Veränderung der politischen und technologischen Rahmenbedingungen getan: die Energiewende im Verein mit einer "rasant zunehmenden Digitalisierung", wie sie zum Beispiel das Smart Metering symbolisiere.
Die IT des E.ON-Konzerns begleitete diese Entwicklungen, indem sie Aufgaben, die sie nicht zum Kerngeschäft rechnet, ausgelagert hat. "Wir wollten damit eine flexible, schlagkräftige und kostengünstige Konzern-IT schaffen", erläutert Aschenbrenner.
Vier IT-Bereiche
Die IT ist bei E.ON als konzernweite Shared-Service-Funktion organisiert. Sie setzt sich genau genommen aus vier Bereichen zusammen:
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"Demand" vermittelt zwischen dem Optimum für den Konzern und den Anforderungen aus den Fachbereichen. Das erfordert besondere Nähe zum Business.
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In "Domain" (Applikationen) mischen sich eigene und fremde Fertigung (via Outtasking); Letztere kommt vor allem bei der Entwicklung und im Support zum Tragen, das Architektur-Know-how bleibt jedoch Sache des Konzerns.
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Das "Infrastruktur-Service"-Geschäft ist weitgehend ausgelagert; in der E.ON-IT verbleibt jedoch die derzeit etwa 150 Köpfe starke Retained Organisation.
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Last, but not least braucht auch die IT ein Management mit Querschnittsfunktionen wie Personal, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling oder Einkauf. Zwar nutzt sie hier, soweit möglich, die Synergiepotenziale anderer Shared-Service-Gesellschaften im Konzern. Doch darüber hinaus gibt es in der IT Besonderheiten, beispielsweise die Kostenart "Grundlast" (Baseload Agreement), die in anderen Unternehmensbereichen nicht bestehen.
Aschenbrenner geht es eigenen Angaben zufolge um einen "gesunden Sourcing-Mix". Hinter diesem Schlagwort steht eine durchaus eigenständige Strategie.