Wirtschaftsspionage
Vorsicht: Russen und Chinesen lesen mit
"Angesichts der ausgewählten Ziele und der angewandten Methoden erscheint eine nachrichtendienstliche Steuerung oder zumindest Beteiligung in vielen Fällen als sehr wahrscheinlich." So kommentiert das Bundesamt für Verfassungsschutz in seinem Bericht für 2008 Aktivitäten, die mutmaßlich dem Ausspähen von Informationen aus Wirtschaft, Politik und Militär dienen.
Ausdrücklich nennt der Verfassungsschutz Russland und China als Ausgangspunkte dieser Spionagetätigkeiten. Aber auch Länder des Nahen, Mittleren und Fernen Ostens sowie aus Nordafrika bemühen sich dem Bericht zufolge um wertvolles Know-how aus deutschen Landen.
Während für einige Nachrichtendienste Aufklärungsziele im Bereich von Wirtschaft, Wissenschaft und Technik einen zunehmend breiten Raum einnähmen, spähten "technologisch weniger entwickelte Staaten" eher "technisches Know-how aus, um Kosten für die eigene Forschung und Entwicklung sowie mögliche Lizenzgebühren zu vermeiden". Höher entwickelte Staaten interessierten sich dagegen "für Produktideen, komplexe Fertigungstechniken sowie für Unternehmens- und Marktstrategien".
Bündig zusammengefasst heißt das: "Ein Aufklärungsschwerpunkt ist die Beschaffung von Daten, die der Förderung der eigenen Unternehmen dienen". Dafür biete der Einsatz der Nachrichtendienste eine "vergleichsweise kostengünstige Möglichkeit zum Erwerb von Know-how, zumal deutsche Firmen in vielen Bereichen führende Positionen einnehmen."