Analysten-Kolumne

Trendmarkt Virtualisierung - Eine Potenzialanalyse für virtuellen Speicher

21.05.2008
Von Denis Mrksa

Virtualisierung erfüllt nicht immer Kostenziele

In Punkto Kostenreduzierung durch Storage-Virtualisierung lohnt sich jedoch ein genauerer Blick auf die tatsächliche Kostenersparnis. So zeigt die Analyse derjenigen Unternehmen, die eine Kostenreduzierung durch den Betrieb von virtuellen Speichern erfahren haben, dass sich bei den Hardware-Kosten eine durchschnittliche Einsparung von geringen 16 Prozent ergibt. Dies resultiert einerseits daraus, dass häufig im Zuge der Einführung virtuellen Speichers leistungsstärkere ServerServer neu angeschafft werden müssen, andererseits sich die effizienteren Systeme rein bezüglich der von Herstellerseite versprochenen niedrigen Energiekosten nicht in kürzester Zeit amortisieren können. Die größeren Einsparungen weisen die bereits virtuellen Speicher betreibenden Unternehmen dagegen vor allem bei den Administrations- und Personalkosten vor. Alles zu Server auf CIO.de

Beweggründe für Speichervirtualisierung.
Beweggründe für Speichervirtualisierung.

In der Betrachtung aller direkten und indirekten Kosten der virtuellen Storage-Lösungen sind hiermit erst zwei Posten erwähnt, es fehlen unter anderem noch die Software-Kosten und die Kosten für externen Service. Die Software-Ausgaben für virtuelle Speicherlösungen steigen naturgemäß bei Neueinführung und bilden einen nicht unerheblichen Kostenblock, auch wenn die Preise für IT-Anwendungen ähnlich kontinuierlich fallen wie die für Hardware. Die Service-Kosten bilden je nach Projektumfang einen sehr großen Posten. Hier finden Anwenderunternehmen eine wichtige Stellschraube für den Gesamtaufwand bei der Einführung von Storage-Virtualisierung vor. Je mehr Know-how die hauseigene IT-Mannschaft für etwaige Technologien zur Speichervirtualisierung vorweist, desto geringer ist der Aufwand, entweder externe Dienstleister einzubinden oder interne Fachkräfte aufbauen zu müssen.

Genau in diesem Punkt kommt allerdings eines der größten derzeitigen Hemmnisse für die Verbreitung von Virtualisierung der Storage-System zum Tragen: Sehr oft haben sich gerade mittelständische Unternehmen noch zu wenig mit dem Thema beschäftigt und besitzen nur selten anwendnungsnahes Wissen und Verständnis für effiziente Speichersysteme durch virtuelle Lösungen. Darüber hinaus sind in vielen mittelständischen Betrieben gerade erst Teile der IT-Budgets für die Einführung moderner Storage Area Networks verwendet und diese Systeme häufig mit großem Aufwand zum Laufen gebracht worden. Es stehen vor diesem Hintergrund nicht immer sofort wieder Ressourcen für die Einführung virtueller Storage-Systeme zur Verfügung.

Es bleibt festzuhalten, dass Technologien unter dem Schlagwort "Virtual Storage" erhebliche Potenziale für Anwender bieten. Diese genauestens und im unternehmensbezogenen Einzelfall zu analysieren bleibt die Herausforderung.

Denis Mrksa ist Analyst beim Marktforschungs- und Analystenhaus Techconsult GmbH.

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