Analysten-Kolumne
Zentrale Komponenten von IT-Governance identifizieren
Vor diesem Hintergrund lassen sich im Wesentlichen vier zentrale Komponenten von IT Governance herausarbeiten:
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Struktur, Verantwortlichkeit und Kompetenz
Organisations- und Gremienstruktur; definierte Rollen, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen innerhalb der IT-Organisation; Controlling-Kultur, Ethik und Werte
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Prozesse und Koordination
Festgelegte Abläufe für IT-Aufgaben, Entscheidungszyklen, strategische und taktische Planung, Risiko-Management, programmbezogenes Governance-Reporting
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Ziele und Erfolgsmessung
Definition von Leistungszielen sowie Zielerreichungsermittlung und -bewertung; Information und Kommunikation, die Managern die Geschäfts- und IT-Steuerung ermöglicht; Transparenz von Geschäftsabläufen und Leistungsständen
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Compliance
Einhaltung von internen wie externen Regelungen bzw. Gesetzen; gezielte Steuerungsmitteilungen an Einzelpersonen, Abteilungen und das Management, Korrelation von Leistung und Belohnung, Monitoring von internen Kontrollprozessen
Insbesondere IT-Compliance gewinnt durch die wachsende Zahl relevanter Gesetze und Vorschriften zunehmend an Bedeutung. Diese basieren auf Geschäftsprozessanforderungen, die sich beispielsweise in handelsrechtlichen Vorschriften für Buchführung und Bilanzierung (GoB) widerspiegeln.
Weitere prominente Beispiele sind der US-amerikanische Sarbanes-Oxley-Act und Basel II sowie branchenspezifische Regularien wie das Kreditwesengesetz (KWG), das Telekommunikationsgesetz (TKG), das Teledienstegesetz (TDG), der "Health Insurance Portability and Accountability Act" (HIPAA) sowie die Verlautbarungen der Food and Drug Association (FDA). Die daraus resultierenden Anforderungen an die unterstützenden IT-Systeme folgen den Kriterien Qualität, Sicherheit und Ordnungsmäßigkeit. Konkrete - jedoch nicht abschließende - Arbeitsfelder sind Effizienz, Zuverlässigkeit, Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Systemen und Daten.