Analysten-Kolumne
Applikations-Management: Ein vernachlässigtes Optimierungs-Reservoir wird erschlossen
Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.
Die meisten Reserven liegen dort, wo noch niemand so richtig hingeschaut hat. In den vergangenen Jahren war die IT-Infrastruktur Gegenstand intensiver Optimierungsbemühungen; sie wurde durchleuchtet, strukturiert und weitgehend standardisiert. Das Applikations-Management hingegen - das stark von Personen geprägt und deshalb schwerer zu strukturieren ist als Maschinen - blieb weitgehend eine Grauzone mit einem amorphen Mix an Aufgaben: dem Betrieb der Anwendungen, der Wartung (und damit auch Entwicklungen in kleinerem Umfang) sowie dem Support und der Beantwortung von Nutzer-Anfragen. Doch je mehr das Optimierungspotenzial der Infrastruktur ausgereizt ist, desto stärker gerät das Potenzial, das noch im Applikations-Management schlummert, ins Blickfeld.
Das primäre Ziel: Kosten senken
Der Auftraggeber hat im Applikations-Management im Grunde dieselben Ziele wie in anderen operativen Bereichen: mehr Leistung für das gleiche Geld zu erhalten oder bei gleicher Leistung die Kosten zu senken. Der IT-Dienstleister - ob intern oder extern - muss nachweisen, dass er wettbewerbsfähige Leistungen anbieten kann und gleichzeitig seine laufenden Kosten reduzieren.
Voraussetzung für beides ist Transparenz: Welche Leistungen in welchem Umfang und welcher Qualität erbringt der Dienstleister überhaupt - und sind Zuschnitt und Preise dafür marktkonform? Welches sind die Kostentreiber? Dies lässt sich am besten durch Marktvergleche mit den besten Unternehmen in diesem Segment feststellen.
Benchmarks, die im Infrastrukturbereich in den vergangenen Jahren eine der wichtigsten Triebfedern für Optimierungen waren, halten jetzt Einzug ins Applikations-Management. Allerdings müssen dazu Leistungen und Preise erst einmal vergleichbar sein. Deshalb bemühen sich Unternehmen, auch hier die Aufgaben klarer zu trennen und zu standardisieren.