Kommentar
Warum Open Source Angst auslöst
Es verwundert nicht, dass Open-Source-Software (OSS) in wirtschaftlich unruhigen Zeiten weit oben auf der To-do-Liste von IT-Abteilungen steht. Auf diese Weise soll Geld gespart werden. Schon vor den jüngsten Marktturbulenzen hat Forrester ermittelt, dass viele IT-Abteilungen ihren OSS-Einsatz massiv ausweiten. Aus der Auswertung unserer Datensätze und dem täglichen Kontakt mit Experten in der Anwendungsentwicklung ziehen wir folgende Schlüsse:
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OSS wird stufenweise eingeführt, am häufigsten in einem Vier-Phasen-Modell: In Phase eins wird Open Source im Innersten der Applikationsplattform mit einem Betriebssystem wie Linux und HTTP-Servern wie Apache eingeführt. Phase zwei beschäftigt sich mit Infrastruktur-Komponenten wie Applikations-Servern und Entwicklungswerkzeugen. In Phase drei werden kommerzielle Datenbanken und Content-Management-Systeme durch Produkte wie MySQL, Alfresco und Spago ersetzt. In der finalen vierten Phase treten Fabrikate wie SugarCRM und Open-Office an die Stelle von Geschäftsapplikationen.
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Open Source ist strategischer Bestandteil von IT-Abläufen und -Entwicklung. Eine aktuelle Forrester-Umfrage unter europäischen OSS-Nutzern zeigt: Fast die Hälfte von ihnen setzt OSS für ihre wichtigsten Systeme ein. Vor Kurzem sprachen wir zudem mit Mitarbeitern eines großen Unternehmens. Sie erzählten uns, dass sie in den vergangenen drei Jahren knapp eine Million Euro an Ausgaben für Software-Lizenzen und Wartung eingespart haben. Und das allein durch den Einsatz von RedHat Jboss anstelle eines kommerziellen Applikations-Servers.
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Die meisten Firmen wollen Open Source konsumieren, nicht produzieren. Die Mehrzahl der großen IT-Firmen in Europa und Nordamerika beschäftigt sich vorrangig damit, populäre Open-Source-Komponenten zu nutzen, ein internes Team für den Support aufzubauen oder Unterstützung von Systemintegrations-Partnern zu organisieren.