Akkreditierung verzögert
1&1 - De-Mail soll bis Ende 2012 starten
CIO.de: Kann man das auch elektronisch machen?
Oetjen: Mit dem neuen Personalausweis geht es sowieso. Wir sind aber auch dabei, ein weiteres elektronisches Verfahren zur Identifizierung aufzusetzen. Hier warten wir noch auf die finale Freigabe, dazu müssen zur Zertifizierung alle Unterlagen vorliegen.
Die Kunden der De-Mail
CIO.de: An wen wendet sich Ihr Angebot?
Oetjen: Die Hauptzielgruppen von Web.de und GMX richten sich natürlich an den Endverbraucher. Wir haben mit 1&1 ein Angebot für kleine und mittelständische Unternehmen. Wir werden mit zunehmender Nutzerzahl aber auch Gateways für Großkunden anbieten.
Die Branchen, denen die größten Kosteneinsparungen winken sind unter anderem die Banken und Versicherungen, die Targobank geht hier voran. Bei den Versicherungen sind es etwa die HUK24 und die Allianz. Hier rechnet sich ein Case sehr schnell. Wenn man für Druck, Konvertierung und Porto von 75 Cent pro Sendung ausgeht, dann hat man selbst bei 39 Cent schon fast die Hälfte an Einsparungen. Dazu kommen noch Einsparungen an Prozesskosten, das kann nochmal ein Zehnfaches davon sein.
"Kritische Masse wird schon schnell erreicht werden"
CIO.de: Was ist, wenn die Verbraucher nicht mitmachen?
Oetjen: Das ist ein wichtiger Treiber in dem Modell, damit es sich für alle Beteiligten rechnet. Das ist klar. Wie schnell es geht, hängt davon ab, wie lange es dauert, bis die kritische Masse zusammen ist. Viele Unternehmen arbeiten an Konzepten, wie sie Kunden incentivieren können, damit die Kunden zu De-Mail wechseln. Bei einer Bank, die jeden Monat einen Brief schicken muss, sind sie mit 75 Cent pro Sendung schnell bei über acht Euro pro Konto, dazu kommen noch Kreditkartenabrechnungen und so weiter. Das sind pro Kunde schnell zwischen 20 und 30 Euro an Kosten pro Kunde. Da kann man sich ausrechnen, was es einer Bank wert sein kann, wenn der Kunde zu De-Mail wechselt.
Wir allein haben schon über eine Million Vorregistrierungen eingesammelt, das lag deutlich über unseren Erwartungen. Die müssen wir erst Mal abarbeiten, aber so wird die kritische Masse wohl schon schnell erreicht werden.